1. Mai und die FPÖ


„Mit dem Urfahrmoarkt kumman de Noarn“

Linz. Urfahrer Jahrmarkt, 1. Mai und eine FPÖ, die schon ziemlich abgefuckt wirkt, wie auch ihr Publikum.

„Sie rennen ins Bierzelt, wenn der Hatse dort spricht. Des ist der beste Beweis, denn die Leit dort, de san net ganz dicht“. 1

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1.Mai: FPÖ-Kundgebung in Linz Urfahrer Jahrmarkt. Über allen thront SS-Mann Reinthaller. Wann läuft die Zeit ab?

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Es waren weniger gekommen, als die Jahre zuvor. Nur 5000 sollen es gewesen sein im Bierzelt auf dem „Urfaraner Jahrmarkt“ am 1. Mai 2018 und die Reihen waren teilweise sichtbar gelichtet. John Otti, die Band die einheizen soll, mühte sich redlich ab, auch die Fahnen schwangen schon mal lebendiger.  Der Einmarsch der „Erretter Österreichs“ die selbsternannten „rot-weiß-roten-Patrioten“ in ihren Lederhosen, bahnten sich den Weg an den Tischen vorbei in Richtung Bühne.

Irgendwie wankend und mühselig wirkte das Bild der Einmarschierer zur Musik und diese zudem abgedroschen.  Kein Wunder nach Jahren des Auf- und Einmarsches in immer gleichem Outfit, in immer denselben Lederhose im größten Bierzelt Österreichs, vor immer denselben Leuten, ermüdet halt, das ist zu verstehen.  Nur der vormittägige Bierdunst im Zelt hält sich über die Jahre konstant. Aber der braucht auch keine Claqueure, der ist immer da, wenn  Strache gehuldigt werden soll.

Die vorderen Reihen gehörten, wie schon immer  so auch diesmal, der blauen Politprominenz, wie z.B. unserer Uschi, die peinlichste Frau Österreichs, oder dem Werner aus Linz, der immer so Gespenster aus seinem Computer kommen sieht und sich selber ausdruckend ständig die Tinte des Nationalrates verkonsumiert, oder Detlef, der extrem verhaltensauffällige Burschenschafter, der zwar reden durfte, dessen Rede aber wegen seines allzuvielen Blablas nicht aufgzeichnet wurde, der seinerzeit schon mal einem Mindestbezieher ordentlich Geld aus dessen Börsel ziehen wollte, wäre da nicht „dahamist“ erfolgreich dem unter Druck Geratenen hilfreich zur Seite gesprungen.

Der Bereich der „Promis“ oder jener, wo sich nur FPÖ-Promis dort aufhalten durften, wie z.B. dieser Werner oder die Uschi, war gesichert durch Security in Uniform, aber auch in Zivil.  Wer dieses Sperrgebiet besuchen wollte, musste schon triftige Gründe vorweisen, sonst blieb der Weg versperrt.

Vielleicht liegt es daran, dass so keine rechte Stimmung aufkommen wollte diesmal im Bierzelt, weil die FPÖ nun in Regierungsverantwortung steht, oder zumindest so tut, als täte sie das. Dass die John Otti-Band schlecht gespielt hätte, kann nicht behauptet werden, die spielt immer gleich schlecht ihre „la-la-la-Lieder“ aber das immer mit gleicher Inbrunst.

Gelernt hat die FPÖ Regierungsverantwortung allerdings bis heute nicht. In Opposition lässt es sich doch viel leichter  hetzen und hassen, gegen die da oben. Nun stehen sie selber da oben, die FPÖ-Funktionäre Strache und Haimbuchner, Podgorschek und wie sie alle heißen mögen und müssen jetzt ihre politische Arbeit erfolgreich verkaufen.  Wer hört das schon gerne, wenn man sich selbst loben und behuldigen muss, weil es andere eben nicht tun. Das Bierzeltklientel will lieber robuste Verbaldrescher hören, geeignet zum Schenkelklopfen, als zuckersüße selbsthuldigende Rosa-Wölkchen-Wörtchen.

„Ist der eingraucht“ fragte der tätowierte Tischnachbar in die Runde, von Straches Plärren offenbar aufgeweckt worden: „Was schreit der so? Deswegen bin i da net herkumma, de Wortpappn aus seinem Mund, kenn ich eh a von de anderen Politiker“. Der Aufgeweckte nahm einen kräftigen Schluck aus dem Bierglas und lenkte seinen trüben Blick wieder Richtung Bühne, um später seinen Kopf wieder Richtung Tisch senken zu lassen.

Aber Erfolge zu verkaufen, das gelingt nicht ganz, das haben sowohl Strache als auch Haimbuchner erkennen müssen.  „Mögen sich unsere Freunde doch  noch ein wenig gedulden, weil es dauert, bis sich so ein Erfolg einstellt„, brüllte Manfred Haimbuchner in das Festzelt in seiner Jean und dem restlichen Patriotengewand.

Ja, da standen sie, die Lederbehosten, auf der Bühne die extrem lächerlich wirkenden verkörpernden Volksnahen.

Schon um 09:00 Uhr Vormittags war das Bierzelt dicht gefüllt. Und manche dürften nächtens auch darin geschlafen haben, so wirkten sie zumindest mit ihren stieren Blicken.  „Strache ist einfach geil, weil Strache den Takt angibt“ sprudelten Übernachtige ins Mikro des ORF. „Der hat einfach ein gewisses Etwas, mir taugt der Typ“ und prostete dem Kameramann des ORF mit einem Bierglas zu.  Die FPÖ ist die neue Arbeiterpartei, oder doch eher die alte Bierzeltpartei?

Strache und Haimbuchner passen sich ihrem Wählervolk perfekt an, Strache um eine Spur perfekter, also noch dodelhafter.  „Die SPÖ hat euch verraten und dem Land massiv geschadet. Aber wir reparieren den Schaden, den die Genossen in den letzten 13 Jahren in Österreich angerichtet haben„.

Strache schwenkt zur Familienensteuertlastung um. Der Tätowierte am Biertisch nimmt einen Schluck und mault: „ hab ka Familie, was kümmert mi der Schaaß„.

Manfred Haimbuchner, der FPÖ-Vize aus Oberösterreich: „Wir in OÖ haben dafür gesorgt, dass die Mindestsicherung kein Migrantenunterstützungsfond wird.“  Ja, Herr Haimbuchner, Anton Reinthaller lässt grüßen. Ihm hätte diese Rede sicher gut gefallen.

Und weiter geht´s mit Manfreds Hetze:

„Auch das Kopftuch hat weder im Kindergarten noch irgendwas in einer Volksschule verloren. Auch dieses freiheitliche Wahlversprechen setzen wir um“.

„Die SPÖ war die letzen Jahren nichts anderes als eine Zuwanderungs- und Islampartei, liebe Freunde. Die eigenen Österreicher hat sie völlig links liegen gelassen“.

„Wir haben einen anderen Zugang, als Freiheitliche. Wir sind für jene Menschen da, die dieses Land prägen, die  (man beachte nun bitte seine Sprache) „um fünfe oder halbersechse in der früüü aufstängan, die arrrbeiten gehn, die irr´re familiiiien ernärrren, ob Männerr oder Frrauen. Des mog für alle Linken absolut lächerlich klingen, oba, das ist die Mehrheit in unserem Land, die unsere Heimat so gestaltet und so erhält, wie wirr dieses Land leben. Und um diese Menschen müssen wir uns kümmern.“ Applaus.

H.C. Strache erwidert:

„Ich sage es mit Fug und Recht!  Wir Freiheitlichen sind als soziale Heimatpartei, die Partei der arbeitenden Menschen im Land, weil wir dafür Sorge tragen, dass es die 1500 Euro netto Mindestlohn geben wird, liebe Freunde, weil wir dafür sorgen werden, dass arbeitende Menschen, wieder entsprechende Löhne auch sichergestellt  – Strache verschlägt es die Stimme – bekommen“.

Manfred Haimbuchner weiter:

„Gott sei Danke gibt es jetzt wieder eine positive Einstellung zu Exekutive“

H.C. Strache:

„Wir entlasten, wir entlasten, wir entlasten alle, auch die Pensionisten, wir nehmen mehr Geld in die Hand für die Polizei und die Exekutive, wo wir zusätzlich 1400 zusätzliche Planstellen sicherstellen, damit man den Gaunern, die sich auf den Straßen teilweise herumtreiben, nicht nur das Leben schwer macht, sondern sie endlich aus dem Verkehr zieht, liebe Freunde.  Das ist die Priorität unserer Sicherheitspolitik.“

„Wir werden, wir werden, wir werden und wir werden Arbeitsplätze schaffen, das ist freiheitliche Zukunftspolitik für mehr Arbeitsplätze und für mehr Löhne“. 

Na, da ist der Hatse irgendwie im Nirwana stecken geblieben. Firmen suchen händeringend Fachkräfte, weil mehr Arbeitsplätze zur Verfügung stehen, als Mitarbeiter engagiert werden können. Warum noch zusätzliche Arbeitsplätze schaffen, Hatse, oder irgendwie etwas nicht kapiert?

Liebe Freunde, das ist Zukunftspolitik für unser Land, für die arbeitenden Menschen und für mehr Arbeitsplätze und für mehr Löhne. Wir gehen in ein neues Zeitalter, wir sind die neue Arbeiterpartei, auf uns kann man sich verlassen„.

 

John Otti-Band singt das FPÖ-lalala-Sonntags Lied, oder tut zumindest so.  Dieses Lied wurde entlehnt von Monica Morell -EMI-Columbia und für die FPÖ in la-la-la und Jenny abgewandelt. Aber wer merkt das schon im alkoholgeschwängerten Bierzelt.

Der Text der John Otti-Band:

„Es war ein Sonntagmorgen unterm Regenbogen, sagte mir es wird ein schöner Tag für mich. Als es Mittag wurde und keine Jenny kam, verlor die Sonne ihren Glanz für mich. Bis zum Abend sagte, denn der Sonntag sollte unser schönster Tag im Leben sein. Doch kam sie und sie sagte mir, deine Jenny wird nie daheim.

Ich  fange nie mehr was an einem Sonntag an, weil ein Sonntag mir meinen Glauben nahm. Welchen Sinn darin, ich werde es nie verstehen, denn das Leben wird immer weiter gehen.  lalalala, lalalala, lalalala, lalalala, lalalala, lalalala,  lalalala, lalalala, lalalala, lalalala, lalalala, lalalala“

 

Hier das Original  https://www.youtube.com/watch?v=34F0iTjCzw4 

Uns dröhnen noch immer die Ohren vom Geplärr im Bierzelt und der John Otti-Band. Aber für die Freunde der FPÖ war es wohl einer der schönsten Tage dieses Jahres, laut dumpf und echt tiefstes Wunschkonzert. Und genau deswegen wählen sie Hatse.

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Was berichten andere Medien über diese „Megaveranstaltung“ der FPÖ vom Urfahrer Jahrmarkt?

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OÖN

01. Mai 2018

Bei der 1.Mai-Kundgebung der FPÖ am Urfahraner Jahrmarkt hat Parteichef Vizekanzler Heinz-Christian Strache einmal mehr ein Verbot des politischen Islam gefordert. Er untermauerte bekannte Standpunkte wie „keine Zuwanderung ins Sozialsystem“ und betonte wie Landeshauptmann-Stellvertreter Manfred Haimbuchner, dass man in der Regierung bleiben wolle. Seitenhiebe auf Rot und Grün fehlten nicht.

Strache sah seine Partei als „Impulsgeber und Schrittmacher“, die erstmals seit 1954 ein Doppelbudget zusammenbringe, „wo wir keine neuen Schulden auf dem Rücken unserer Kinder und Kindeskinder machen“. Er verwies auf die Erfolge seiner Partei bei den vergangenen vier Landtagswahlen und die Schnitzer der rot-schwarzen Regierung in den vergangenen 13 Jahren, die nun ausgebügelt werden müssten.

„Wir werden so gute Arbeit leisten, dass wir für mindestens zwei Perioden in der Regierung bleiben“, kündigte Strache an. „Wir sind in die Regierung gekommen, um dortzubleiben und für die Menschen etwas zu ändern“, versprach auch Haimbuchner unter tosendem Applaus. Die Freiheitlichen seien als soziale Heimatpartei die Partei der arbeitenden Menschen, „weil wir dafür sorgen, dass es den Mindestlohn von 1.500 Euro netto geben wird, dass sich Arbeit wieder lohnt“.

„Ich werde alles daran setzen, dass wir ein Verbot des politischen Islam in dieser Regierung durchsetzen werden“, versprach Strache im Bierzelt. Der Heimatschutz liege ihm besonders am Herzen. Islamische Symbole dürften keinen Platz haben. FPÖ-Innenminister Herbert Kickl sei Garant für mehr Sicherheit in Österreich. „Wenn in ATIP-Moscheen Kinder in Uniformen gesteckt werden und Kriegsspiele veranstaltet werden, dann sind das untragbare Vorfälle“. Dagegen werde man vorgehen. „Ich erwarte mir, dass solche Vereine geschlossen werden und radikale Imame des Landes verwiesen werden. Man muss aufhören, die Probleme mit dem politischen Islam schönzureden.“ Der türkische Wahlkampf habe in Österreich nichts zu suchen. Auch einen EU-Beitritt der Türkei und eine NATO-Militär-Partnerschaft werde es mit der FPÖ nicht geben.

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/1-Mai-Demo-am-Urfahrmarkt-FPOE-will-bis-2028-regieren;art4,2885002 

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Resümee: Wer es einfach und dumpf haben will , der ist im Bierzelt am 1. Mai bei der FPÖ bestens aufgehoben. Wer mehr im Leben sucht, dem können wir nur raten, zu dieser Zeit am 1. Mai einen verdammt großen Bogen um dieses Hatse-Zelt zu machen.

Zum Abschluss wurde die Bundeshymne in gewohnter Manier ohne Töchter gesungen, aber die haben eh zu Hause zu bleiben, und für die Familie zu sorgen.

 

Quelle:

Gast im Bierzelt und Aufzeichnungen

Elmar Podgorschek auf facebook

H.C.Strache  https://www.facebook.com/HCStrache/videos/vb.74865038590/10155905500243591/?type=2&theater

Manfred Haimbuchner

Johann Gudenus

Michael Raml

FPÖ-TV

Moderation: Mein erster Freund Marlies Gasser

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1 Verweise

https://www.facebook.com/HCStrache/videos/vb.74865038590/10155905500243591/?type=2&theater

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