Dauereinzelfall: Wolfgang Zanger (FPÖ)


Ein FPÖ-Komiker im Nationalrat.

Es ist das nicht seine erste Rede in diesem Zustand. Schon einmal fiel dieser Nationalratsabgeordnete im Parlament extrem verhaltensauffällig auf. Aber das liegt schon ein paar Monate zurück.

Schreiend, wild gestikulierend und mir hochrotem Kopf sorgte der FPÖ-Abgeordnete Wolfgang Zanger wieder einmal für Verblüffung im Parlament. Zanger tobte im hohen Haus über das Familienbild der Neos. Seine Rede war angesiedelt zwischen Gelächter und Fremdschämen.

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Von der FPÖ ist man ja vieles gewohnt. Was Wolfgang Zanger am 18. April 2018 im Nationalrat abgezogen hatte, ist aber nicht mehr zu akzeptieren. Wie menschenverachtend, wie tief und hetzerisch ist das alles?

Die 3. Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller (FPÖ) erteilte Zanger einen Ordnungsruf und entschuldigte sich gleichzeitig dafür. Die „Krone“ tituliert in ihrer Printausgabe: Wutrede im Parlament: „Keinesfalls betrunken“

In einer offiziellen Aussendung der FPÖ heißt es: „Zanger sei „keinesfalls betrunken“ gewesen. Er habe sich nur über die SPÖ geärgert und leide unter Bluthochdruck

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Frontalattacke auf SPÖ

19.04.2018 09:21

„Betrunken?“ FPÖ-Politiker sorgt für Eklat

Eklat in der Nationalratssitzung am Mittwoch: Der FPÖ-Abgeordnete Wolfgang Zanger hat in seiner Rede (Video oben) Ex-Kanzler und SPÖ-Chef Christian Kern als „Oberschlepper“ sowie Kindergärten als „Kindesweglegungseinrichtungen“ bezeichnet. Daraufhin handelte er sich einen Ordnungsruf von seiner Parteikollegin, der Dritten Nationalratspräsidentin Anneliese Kitzmüller, ein. SPÖ-Mandatare im Plenarsaal reagierten mit lauten Zwischenrufen auf Zangers deftige Wortwahl, Gabriele Heinisch-Hosek wandte ihm provokativ den Rücken zu. In den sozialen Netzwerken stand sogar der Vorwurf im Raum, der FPÖ-Politiker wäre während seiner Rede betrunken gewesen. Diesen Vorwurf wies die FPÖ gegenüber krone.at entschieden zurück.

In der Debatte hätte eigentlich das Familienbudget diskutiert werden sollen. Am Beginn seiner Rede verteidigte Zanger noch den beschlossenen Familienbonus der Regierung und bezeichnete diesen Schritt als „großartige Maßnahme“. Zanger weiter: „Familie ist für mich dort, wo Kinder gezeugt werden.“

Familienbonus: „Diesen Menschen bleiben 300 bis 400 Euro zum Leben“
Kritik der SPÖ, wonach vom Familienbonus nur Reiche und Besserverdiener profitieren würden, ließ Zanger nicht gelten. „Der Familienbonus gilt ab einem Einkommen von 1700 Euro brutto. Diesen Menschen bleiben maximal 300 bis 400 Euro netto zum Leben. Das sind für die SPÖ also die Reichen und Besserverdiener?“

Danach redete sich Zanger mit hochrotem Kopf in Rage und holte zum Rundumschlag gegen die SPÖ aus. 950.000 Familien hätten wegen der SPÖ-Politik für „Kindesweglegungseinrichtungen“ bezahlen müssen, um ihr Kind so früh wie möglich wegzugeben und an die staatliche Erziehung zu übergeben.

„SPÖ hat 950.000 Familien für sinnlose Integrationsprojekte belastet“
Zudem hätte die SPÖ seinerzeit eine Aktion „Gratis-Bahnfahren“ für illegale Migranten organisiert. Und zwar vom „Oberschlepper Kern, der alle diese Menschen mit der ÖBB durchs Land kutschiert hat“. Zanger weiter: „Die SPÖ hat 950.000 Familien für sinnlose Integrationsprojekte belastet.“

Heftige Reaktionen auf Twitter
Während viele der FPÖ-Abgeordneten nach Zangers Rede Beifall klatschten und ein Lächeln auf dem Lippen hatten, reagierten die SPÖ-Abgeordneten durch die Bank mit Kopfschütteln und hielten sich die Hände vors Gesicht. Zanger selbst quittierte den Ordnungsruf der Dritten Nationalratspräsidentin Kitzmüller mit einer süffisanten Verbeugung. Auf Twitter wurde die Rede Zangers jedenfalls heftig diskutiert.

FPÖ: „Keinesfalls betrunken“
Aus dem FPÖ-Parlamentsklub hieß es dazu am Donnerstagvormittag gegenüber krone.at, Zanger sei „keinesfalls betrunken“ gewesen. Seine Aussagen seien freilich „ein bisschen überzeichnet“ gewesen. Einen hochroten Kopf hätte er deshalb gehabt, weil er unter Bluthochdruck leide.

Bildquelle:   https://twitter.com/Martin_Murpott/status/986904697775812609/photo/1?ref_src=twsrc%5Etfw&ref_url=http%3A%2F%2Fwww.krone.at%2F1695657 

Quelle: http://www.krone.at/1695657 

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Wolfgang Zanger äußert sich am 20. April 2018 um 06:00 Uhr auf facebook folgendermaßen.

„Wenn man sagt, was man denkt, setzt man sich also in diesem Land der Gefahr der persönlichen Diffamierung aus. Gut zu wissen. Die unterschwellige Unterstellung, ich wäre betrunken gewesen, ist gelinde gesagt eine Schweinerei. Leider kann ich es jetzt nicht mehr beweisen… Ich werde mir aber weder von der Kronen Zeitung noch von sonst irgend jemandem mein Rückgrat brechen lassen und weiterhin sagen, was ich mir denke und was ich von euch höre. Das verspreche ich euch! Hier könnt ihr euch selbst ein Bild von besagter Rede und dem „besoffenen“ Abgeordneten machen:“

Quelle:  https://www.facebook.com/photo.php?fbid=1882062931812838&set=a.170674292951719.38678.100000274494372&type=3&theater

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Der Nationalratsabgeordnete Wolfgang Zanger erklärt auf facebook warum er die Rede eben so gehalten hat, wie er sie gehalten hat.

 19.04.2018, 12:56 Uhr

Liebe Facebook Gemeinschaft!
Ich habe gestern im Parlament eine sehr emotionale Rede gehalten, für die ich heute und sehr wahrscheinlich auch in den kommenden Tagen von der Presse geprügelt werde und als „besoffener Abgeordneter“ hingestellt werde. Das ist unterste Schublade und ich verwehre mich energisch gegen diesen Untergriff!!! Der Grund für meine leidenschaftliche Verärgerung war insbesondere der Umstand, dass der Familienbonus, der in voller Höhe ab einem monatlichen Bruttoeinkommen von 1.700,00 Euro greift, von der SPÖ als Unterstützung von Besserverdienenden bezeichnet wird. Ich kenne wahnsinnig viele Menschen, die ein solches Einkommen beziehen und weiß, dass in Wahrheit zum Leben nur rund 300 bis 400 Euro überbleiben. Und das nennt die SPÖ „Besserverdienende“.

Ich weiß, ich habe mein Herz auf der Zunge getragen und sehr emotional reagiert.

Ich bitte euch um einen unterstützenden Kommentar, wenn ihr der Meinung seid, ihr wollt einen Menschen in der Politik, der ehrlich und ungeschminkt seine Meinung sagt, zu dem steht, was er von sich gibt, sich nicht verbiegt, mit offenem Visier für seine Überzeugung eintritt aber auch akzeptiert, wenn jemand eine andere Meinung hat. Ich habe immer mit Leidenschaft meine Wähler vertreten und führe meine Tätigkeit in allen Bereichen nach bestem Wissen und Gewissen aus.

Ihr findet anbei meine Rede als Video und auch das amtliche Protokoll der Parlamentsdirektion. Urteilt bitte selbst! Soll ich meine Leidenschaft hinter einer langweiligen Maske verstecken oder so weiter machen, wie ich eben bin? Ich bitte euch um eure Stellungnahme und danke euch dafür! Teilen erwünscht!
Euer Wolfgang

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Protokoll original aus dem Intranet des Parlaments:

Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Als Nächster gelangt Herr Abgeordneter Zanger. 6 Minuten Restredezeit. – Bitte.

19.02
Abgeordneter Wolfgang Zanger (FPÖ): Frau Präsidentin! Frau Bundesminister! Geschätzte Kolleginnen und Kollegen! Kollege Hoyos-Trauttmansdorff! Mein Familienbild ist folgendes, das stelle ich gleich klipp und klar fest: Familie ist dort, wo Kinder gezeugt werden. – Punkt und aus, fertig. (Allgemeine Heiterkeit. – Zwischenrufe bei der SPÖ.)
Der Familienbonus ist ein großartiges Projekt eine großartige Maßnahme. 950 000 Familien werden gefördert, 1 600 000 Kinder, 1 500 Euro pro Kind und Jahr, wobei das noch dazu aufgeteilt werden kann. Dieser Bonus greift voll ab einem Einkommen von 1 700 Euro brutto im Monat. Das sind also, geschätzte Zuseher auch
Nationalrat, XXVI. GP 17. April 2018 19. Sitzung / 2

Version vom 19. April 2018, 11:04 noch nicht nach § 52(2) GOG autorisiert
vor den Fernsehschirmen und überall, jene, die 1 700 Euro brutto verdienen. Das sind jene, über die die SPÖ sagt, das sind Reiche, Besserverdiener und so weiter, die viel zu gut verdienen, um sich diesen Bonus auszahlen zu lassen.
Frau Kollegin Kuntzl, ich werde Ihnen jetzt einmal vorrechnen, wie so ein Besserverdiener dann im Sinne der SPÖ ausschaut. Wenn man nämlich 1 700 Euro brutto verdient, bleiben netto einmal 1 310 Euro über. Damit muss man jetzt das Leben finanzieren. Eine Wohnung kostet, und ich rede jetzt nur von mir am Land, rund 500 Euro. Dazu kommen noch Kosten für Heizung und Strom, weil man sich’s nicht im Kalten leben lassen will. (Abg. Kuntzl: Sagen Sie etwas zu den 150 000 Gerichtsreformen!)
200 Euro rechne ich jetzt noch dazu, weil man am Land auch ein Auto braucht. Du bist abhängig davon. Es fahren bei uns nicht U-Bahnen quer von einem Tal ins andere. Das ergibt dann in Summe noch einmal rund 1 000 Euro einfach an Haushaltskosten. Das heißt zum Leben, zum Essen, Trinken und Anziehen bleiben den Leuten 300 Euro oder von mir aus 400 Euro über, und das sind Ihre Besserverdiener. – Danke! Ich hoffe, das haben jetzt alle Leute gehört. Jeder Voest-Hackler, jeder der draußen steht am Bau und 1 300 Euro netto am Gehaltszettel hat, das sind die Besserverdiener laut SPÖ! (Anhaltender Beifall bei FPÖ und ÖVP.)
Diesen Menschen, denen pro Monat 300 Euro oder 400 Euro netto zum Leben übrigbleiben, geben wir mit dem Familienbonus jetzt 125 Euro im Monat zurück. (Zwischenruf des Abg. Noll.) Das ist gleich fast 25 Prozent von dem, was sie jetzt haben. Das ist eine gute Leistung, machen Sie sie nicht schlecht! Denken Sie einmal nach über das, was ich gesagt habe. (Beifall bei FPÖ und ÖVP.)
Was haben Sie im Gegensatz dazu jenen Menschen bis jetzt genommen? 1 200 Euro bis 1 500 Euro Steuergeld haben Sie denen bis jetzt aus der Tasche gezogen! 950 000 Familien haben dafür gezahlt, dass ihr Kinderweglegungseinrichtungen bezahlt habt, um das Kind so früh wie möglich von den Eltern wegzunehmen und ihm die staatliche Erziehung angedeihen zu lassen. (Heiterkeit und Zwischenrufe bei SPÖ und NEOS.)
Ihr habt 950 000 Familien dafür bluten lassen, dass unter dem Denkmantel Flüchtlinge alle hereinkommen und gleich alle Sozialleistungen in Anspruch nehmen können. Ihr habt die Aktion Gratis-Bahnfahren organisiert, nämlich für illegale Migranten, vom Oberschlepper Kern, der sie alle mit den ÖBB durchs Land kutschiert hat. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP. – Abg. Heinisch-Hosek: Ordnungsruf! – Abg. Gamon: Ordnungsruf!)
Nationalrat, XXVI. GP 17. April 2018 19. Sitzung / 3

Version vom 19. April 2018, 11:04 noch nicht nach § 52(2) GOG autorisiert
Diese 950 000 Familien haben für die, die reinkommen und kein Wort Deutsch können, zahlen dürfen! Ihr habt 950 000 Familien belastet, und zwar für sinnlose Integrationsprojekte! Erinnert euch an die gestrige Rede des Kollegen Dönmez. Er weiß, wovon er spricht. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.) Ihr habt 950 00 Familien belastet, um Geld aus dem Fenster zu schmeißen, nämlich für alle, die sagen: Für was sollen wir arbeiten, wenn wir eh mit der Mindestsicherung durchkommen?
Dafür habt ihr das Geld ausgegeben und schlussendlich noch für euch selber, denn auch die Abgeordneten werden aus dem Budget, aus dem Steuergeld bezahlt. Dafür, dass ein roter Abgeordneter hergeht und zu einem Wähler, zu einem einfachen Arbeiter, der unten steht, sagt: Wissen Sie nicht, wer ich bin? Wissen Sie was, der Kollege Schieder soll einmal zu uns in die Steiermark kommen, das werden wir dort erzählen. Dann soll er dort einmal vor seine Hackler treten und sagen: Wissen Sie nicht, wer ich bin? Wissen Sie, was die tun? Die jagen ihn mit dem sprichwörtlichen nassen Fetzen wieder nach Wien zurück! (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)
Groß geworben habt Ihr, mit einem Foto von Kern und der Botschaft „Hol dir, was dir zusteht.“ Wissen Sie, Kolleginnen und Kollegen von der SPÖ, wer in diesem Land weiß, was ihm zusteht? Wissen tut das jeder illegale Migrant, denn die habt ihr vorher schon geschult. So weiß ein jeder, was er kriegt und wo er ansuchen kann. Wissen tut es auch jeder Wohlhabende, weil die sich damit auseinandersetzen. Wer es nicht weiß, das sind jene einfachen Leute, die draußen hackeln und denen wir zurückgeben, was ihnen zusteht, was ihr ihnen vorher genommen habt! – Danke. (Beifall bei der FPÖ und bei Abgeordneten der ÖVP.)

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19.07
Präsidentin Anneliese Kitzmüller: Herr Abgeordneter Zanger! Ich nehme an, dass Sie wissen, dass der Ausdruck „Oberschlepper“ einen Ordnungsruf verdient. Es tut mir leid, ich muss Ihnen jetzt einen Ordnungsruf erteilen (Heftiger Widerspruch bei SPÖ, NEOS und Liste Pilz. – Ruf bei der SPÖ: Wieso tut es Ihnen leid?! – Abg. Krist: Das ist Verhöhnung des Präsidiums!), und zwar nicht nur weil Sie „Oberschlepper“ gesagt haben, sondern auch weil Sie sehr emotional in vielen Fällen über die Stränge geschlagen haben. Einen Ordnungsruf dafür.

Quelle: https://www.facebook.com/wolfgang.zanger/posts/1881299445222520

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Link:
16. Dez. 2016
Das war vorgestern ein „unkonventioneller“ Auftritt des FPÖ-Abgeordneten Wolfgang Zanger knapp vor Mitternacht im Nationalrat. Lachen oder weinen? Jedenfalls wissen wir jetzt, warum es „blaue Fraktion“ heißt. Zangers Fraktionskollege wollte übrigens noch retten, was nicht mehr zu retten war und hat ungewollt noch eins draufgelegt: „Kollege Zanger ist ein Politiker mit Visionen.“ Das bezweifelt nach diesem Auftritt niemand mehr.
http://www.thinkoutsideyourbox.net/video-zeigt-wieso-fpoe-nie-wieder-regierungsverantwortung-uebernehmen-sollte/ 

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