1848 und die Burschenschafter


Burschenschafter – die Vorfeldorganisation der FPÖ –  sind eine ernste Gefahr für unsere Demokratie.  Sie berufen sich ungeniert auf das Jahr 1848 und behaupten „Demokraten der ersten Stunde“ gewesen zu ein. Aber gerade das Gegenteil ist der Fall. Burschenschafter biegen die Geschichte gewaltig. In ihrer Entstehungsgeschichte war die burschenschaftliche Opposition zum Hause Habsburg nicht demokratisch, sondern anti-dynastischer Art.

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Diskussion mit Datenforensiker Uwe Sailer  Linz Hotel Kolping: 

Die braune Umfärbung des Staatsapparates ist brandgefährlich, aber sie trifft auf massiven Widerstand. Vortrag und Diskussion mit Uwe Sailer, ehemaliger Kriminalbeamter, Datenforensiker und Kenner der rechtsradikalen Szene, und David Albrich, Autor von Das Braunbuch FPÖ.
Samstag, 10. Februar 2018, 18:00 Uhr: Diskussion mit Uwe Sailer: Machtergreifung der Burschenschafter. Hotel Kolping, Gesellenhausstraße 5, 4020 Linz.

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1848

1848 gilt als  das gemeinsame Jahr der Burschenschaften (CV, liberale, schlagende) Burschenschaften rühmen sich bei der bürgerlichen Revolution 1848  eine entsprechende Rolle gespielt zu haben.

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War 1848 tatsächlich eine burschenschaftliche Revolution?      

Nein,  Burschenschaften gab es keine, sie  entstanden  erst ab 1860.  Grund  war die Metternichsche Repression. (Metternich System)

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Gab es ein „Bündnis von Arbeitern und Studenten“ im Jahr 1848 ?        

Nein, nicht wirklich, 1848 waren in der Revolte  Studenten, Bürger und Arbeiter (Proletarier) involviert.

Allerdings hatten Studenten und Bürger Vorbehalte gegen die Proletarier.

Die Beteiligung des Proletariats  (lohnabhängige Masse) war willkommen, erhöhte es doch den Druck auf Reaktion.

Sowohl Studenten, als auch Bürger waren nicht daran interessiert, die Revolution zu einer sozialen  Revolution  werden zu lassen. Sie sollte eine reine politische Revolution bleiben.

Der Trend hin zur sozialen Revolution wurde sogar mit Gewalt durch die Nationalgarde unterbunden.

Die Eigentumsordnung und das eigene Klasseninteresse  sollten  gewahrt bleiben.

Das hindert FPÖ-Vertreter aber nicht daran, die FPÖ als vermeintliche Bewahrerin der Revolution zu positionieren.

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Fest der Freiheit  (04.06.2014 Wien):

Warum gedachte der Olympe Gerhard Schlüsselberger, Obmann der Veranstaltung des „Festes der Freiheit“,  lieber 1848, als der Zeit zwischen 1938 und 1945?

Schlüsselberger erklärt das nicht direkt, zwischen den Zeilen ist herauslesbar.

Es geht in erster Linie um das Wohl des  deutschen Volkes.

Was ist für das Deutsche Volk gut oder schlecht.

Um Vergangenheit und Verfehlungen des „Deutschen Volkes“ müsse man sich nicht kümmern.

Dieser (künstlich aufgeladene) Ballast von „Schuld“, „Scham“ und  „Verantwortung“  wird  Tag für Tag von willfährigen Medien und deren Handlangern in Erinnerung gerufen.

 

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Demokratie

Sind Burschenschafter „Demokraten der ersten Stunde“?  

Nein! Wenn Vertreter der Burschenschaft das behaupten,  biegen sie die Geschichte gewaltig.

Es ging 1848 nicht um Demokratie.

Die damaligen Revolutionäre strebten eine konstitutionelle Monarchie  an.

Schon auf die bloße Zusicherung des Kaisers am 15. März 1848 eine  Verfassung  erstellen zu lassen, brachen die  Studenten (Akademische ……  Legion)  in „Vivat!“-Rufe aus.

Selbst dort, wo Demokratie gefordert wurde, hat diese nichts mit der Begrifflichkeit Demokratie zu tun. So sollte das Wahlrecht nur für Männer gelten.

Die burschenschaftliche Opposition  zum Hause Habsburg war nicht demokratisch, sondern anti-dynastischer Art. (einem Fürstenhaus feindlich gesinnt). Während die Ausformung der Monarchie in Österreich abgelehnt wurde,  verehrte man Preußen und Bismarck.

1906 wurde das Männerwahlrecht eingeführt. Es wurde aber vom völkischen Lager bekämpft. Es sei nicht einzusehen, dass die Stimme eines Erdlochbewohners genauso viel gelte wie die eines Uni-Professors .

Das Frauenwahlrecht  wurde grundsätzlich nicht akzeptiert.

In weiterer Folge wurden die Burschenschaften zu frühen und verlässlichen Stützen des NS-Regimes, dass ja dafür bekannt  ist, nicht gerade demokratiepolitisch orientiert gewesen zu sein.

Quelle:  Burschenschafter  Bernhard Weidinger DÖW


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