Dan Scavino twittert für Trump


Der Kurier brachte in seiner gestrigen Ausgabe einen Artikel über Dan Scavino. Er ist unter Donald Trump zum Social-Media-Direktor avanciert und betreut nun den offiziellen Präsidentenaccount. Der Kurier sagt ihm einen kreativen Umgang mit Fakten nach. Die Beraterin von Trump Kellyanne Conway nennt das lieber „alternative Fakten„.

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22.01.2017 Kurier
Verbreiter von Fakten-News twittert für Trump

Der Social-Media-Direktor von Donald Trump betreut in Zukunft den offiziellen Präsidentenaccount. Dan Scavino pflegt einen kreativen Umgang mit Fakten.

Donald Trump und die Wahrheit. Das war schon im Wahlkampf ein wechselhaftes Schauspiel. Nun, nach seiner Amtseinführung, scheint sich daran nicht viel geändert zu haben. Am ersten Wochenende seiner Amtszeit sprach der neue US-Präsident von einem „laufenden Krieg gegen die Medien“ und beteiligte sich höchstselbst an der medialen Diskussion, ob bei seiner Inaugurationszeremonie weniger Publikum anwesend war als bei Barack Obama im Jahr 2009. Sein Pressesprecher Sean Spicer rückte zudem aus, um eine „falsche Berichterstattung“ der Medien zu kritisieren.

 

Dan Scavino

Nun hat Trump selbst mehrere Experten für „falsche Berichterstattung“ in seinem Team. Dan Scavino zum Beispiel, Trumps Social-Media-Stratege im Wahlkampf, hat immer wieder Inhalte von Verschwörungs-Plattformen und Fake-News-Seiten geteilt, berichtet der britische Independent.

 

Scavino schreibt für @POTUS

Heute wurde bekanntgegeben, dass Scavino den offiziellen Twitter-Account des Präsidenten (@POTUS) betreuen wird. Dies wohl als Belohnung für dessen Dienste im Wahlkampf. Trump hat seinen Wahlsieg in Interviews nicht zuletzt auf seine Performance in den sozialen Netzwerken zurückgeführt. Dass Scavino als loyaler Gefolgsmann auch im Weißen Haus die Social-Media-Agenden betreuen wird, wurde bereits kurz nach der US-Wahl bekannt.

Scavino lernte Trump bereits im Jahr 1990 kennen. Der damals 16-Jährige arbeitete als Golf Caddie in einem New Yorker Golfklub. Als Trump den Klub aufkaufte, machte er Scavino zum Manager. Während des Wahlkampfs setzte der 40-Jährige als Social-Media-Direktor harte Bandagen ein. Scavino handelte sich sogar Antisemitismus-Vorwürfe ein, als er ein Bild von Hillary Clinton postete, das die Kandidatin der Demokraten mit Dollarnoten und einer Art Davidsstern im Hintergrund zeigte. Dazu die Worte: „Korrupteste Kandidatin aller Zeiten.“ Das Bild stammte von einer Alt-Right-Webseite, auf der sich auch Neonazis tummeln, und wurde schließlich rasch wieder gelöscht.

 

Verschwörungstheorien und Hillarys Dämonen

Auch sonst dürfte sich Scavino auf eher zweifelhaften Seiten herumtreiben. Er teilte regelmäßig Inhalte des Verschwörungs-Portals InfoWars, das unter anderem behauptet, die Anschläge vom 11. September seien von der damaligen US-Regierung gesteuert worden. Die Seite vertritt außerdem die wirre Theorie, dass in den USA mittels unwissentlich verabreichter Chemikalien Homosexualität verbreitet werde, und dass es eine geheime Wettermaschine gebe, mit der die US-Regierung gezielt Tornados und andere Katastrophen erzeugen könne. Außerdem sei Hillary Clinton von Dämonen besessen und Michelle Obama in Wirklichkeit ein Mann.

 

Deutsches Flüchtlingsvideo missbraucht und falsche Behauptungen zur Einschaltquote

Scavino selbst verbreitete ein Video, das angeblich syrische Flüchtlinge in Deutschland zeige, die eine Kundgebung für den IS abhalten. Es stellte sich heraus, dass es sich um Proteste von salafistischen Muslimen gegen eine rechtsextreme Gruppierung handelte. Über den @POTUS-Account twitterte Scavino bisher nur unverdächtige Bilder und Videos von der Inauguration Donald Trumps. Falls Trump doch einmal selbst einen offiziellen Präsidenten-Tweet  schreiben wolle, würden die Tweets mit „DJT“ gekennzeichnet. Trump behauptete auf Twitter außerdem, er habe mit seiner Amtseinführung für wesentlich bessere Einschaltquoten gesorgt als Obama: 31 Millionen statt 20,5 Millionen für den Demokraten vor vier Jahren.

 

Unvollständige Angaben zu TV-Quoten

Was Trump nicht dazugesagt hat: Bei seiner ersten Angelobung brachte Obama rund 38 Millionen Amerikaner vor den Fernseher. Das ist weiterhin der zweithöchste Wert, der jemals erreicht worden ist (nach Ronald Reagan im Jahr 1981 mit 41,8 Millionen). Die Angelobungen für eine zweite Amtszeit verfolgen traditionell weit weniger Menschen vor den TV-Geräten.

Aber Trump hat eben so seine eigene Sicht auf die Wahrheit und verbreitet diese via Twitter. „Wenn jemand etwas Schlechtes über mich erzählt, oder etwas Falsches, kann ich zum Gegenangriff starten„, sagte er in einem CBS-Interview über die Vorzüge der Sozialen Medien. „Ich werde mich zurückhalten müssen, wenn ich sie (als Präsident, Anm.) weiter benutze„, sagte er außerdem.

Von einer Zurückhaltung Trumps ist bis jetzt allerdings noch wenig zu bemerken. Vielleicht muss diese jetzt Dan Scavino üben, wenn er den offiziellen @POTUS-Account betreut.

Quelle: https://kurier.at/politik/ausland/trumps-offizielle-tweets-kommen-von-einem-mann-der-fake-news-verbreitet/242.479.570


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