FPÖ Politiker aus Waidhofen findet Morddrohung gut

Rekonstruktion: Artikel vom 01.08.2014

Vor kurzer Zeit erreichte uns die Bitte eines aufmerksamen Lesers, uns ein äußerst merkwürdiges Posting in der Facebook-Gruppe “Zurück zum Schilling” genauer anzusehen. Beim Posting selbst handelt es sich um einen sehr kritischen Fragenkatalog zu einem Polizeieinsatz in Hollenbach im Waldviertel, bei dem am 28.07.2014 Mitglieder der Sektenähnlichen “OPPT” (One People’s Public Trust) festgenommen wurden. 200 Sekten-Anhänger wollten eigenes Recht sprechen und ihre Urteile nach einem “Volkstribunal” an einer Sachwalterin auch gleich vollstrecken, zwei Polizeibeamte wurden bei dem Einsatz verletzt.

Bild 1

Derselbe Fragenkatalog findet sich  auch auf der  Verschwörungsseite „Wissenschaft3000“, die offenbar auch mit OPPT und deren Denkweisen in Verbindung steht. Dort wird der Text mit der Überschrift “1. Verhandlung nach Naturrecht gegen ‘Sachwalterin’ – Das System hat sich als gewalttätig demaskiert!”  geführt und es wird um Weiterverbreitung gebeten, was  ein Mitglied der Gruppe “Zurück zum Schilling” auch tut.

Bild 2

Besonderen Anklang findet das Posting in der Gruppe “Zurück zum Schilling” nicht, genauer gesagt findet sich nur eine einzige “Gefällt mir”-Angabe unter dem Posting. Diese Zustimmung kommt ausgerechnet von einem FPÖ-Politiker, nämlich Wilfried Scherner – FPÖ Vorstandsmitglied in Waidhofen a. d. Thaya.

Bild 3

Wilfried Scherner ist kein Unbekannter und wurde auch in einem unserer Artikel schon einmal erwähnt. Auf seinem Facebook-Profil sieht er wegen einem Meningitis-Fall im Flüchtlingslager Traiskirchen “die Gesundheit der Österreicher” auf dem Spiel stehen, da die “Gutmenschen und Caritas” “ALLE herein” lassen und setzt auch wie FPÖ-BPO Strache auf die Lügengeschichte vom “Wiener Wohnen” für Asylwerber.

So weit, so FPÖ-gewohnt – zurück zum “Sekten”-Posting: Neben der “Gefällt mir”-Angabe von Herrn Scherner findet sich nämlich unter dem Posting noch eine zweite Reaktion in Form eines Kommentars wieder, in dem zu einer “Revolution” aufgerufen wird, bei der “alle korupten roten und schwarzen bonzen hängen” (sic!) sollen, ein klarer Mordaufruf also.

Bild 4

Der Kommentar wurde von 3 Personen mit einem “Gefällt mir” markiert, darunter wieder (wenig überraschend) Wilfried Scherner:

Bild 5

Gepostet wurde dies, wie erwähnt, in der Gruppe “Zurück zum Schilling” mit der dezenten Größe von 2.896 Mitgliedern. Das Posting ist immer noch online, Administrator der Gruppe, in der das Posting gesetzt wurde, ist dort unter anderem brisanterweise ebenfalls kein Unbekannter:

Bild 6

Wolfgang Germ, der Klagenfurter FPÖ-Stadtrat, war auch schon Mitglied der von Heimat ohne Hass aufgedeckten Skandal-Gruppen

–  „Wir stehen zur FPÖ“ und

„Pro Österreich contra Islam“.

Von beiden Facebook-Seiten distanzierte sich Germ gegenüber der Presse. Seine Begründung lautete damals wie folgt:  „Ich wurde gegen meinen Willen und ohne mein Wissen zu dieser Facebook-Gruppe hinzugefügt“ und weiter: „Ich habe mich nie mit den Inhalten beschäftigt und identifiziere mich nicht mit den Inhalten.“

 

FAZIT:

– Wilfried Scherner verdeutlicht mit seinem bewusst gesetzten “Gefällt mir”, dass er keinesfalls ohne sein Wissen der Facebook-Gruppe “Zurück zum Schilling” beigefügt wurde und mit deren Inhalten und Kommentaren nicht vertraut ist. Nein, er geht sogar so weit, Morddrohungen und fragwürdige Gruppierungen öffentlich zu unterstützen – und das als Mandatar einer FPÖ, die im Bedarfsfall nicht müde wird, zu behaupten, dass derartige Inhalte von ihr nicht unterstützt werden und sie die österreichischen Gesetze immer respektiere.

– Wolfgang Germ: Wie wollen Sie dieses Mal erklären, dass Sie mit solchen Gruppen nichts zu tun haben wollen, wenn Sie sogar als Administrator einer solchen bewusst Verantwortung für die Gruppe und deren Inhalte übernehmen? Zur Erinnerung: Aufgrund der nicht enden wollenden Skandale, Berichterstattungen und Vorfälle in der (jüngeren) Vergangenheit sollte inzwischen auch dem kleinsten Rädchen in der FPÖ klar sein, dass man als Administrator Pflichten übernimmt, die über ein gelegentliches “Hallo” deutlich hinausgehen, dass es sehr wohl auch strafrechtliche Konsequenzen nach sich ziehen kann, wenn man diese nicht erfüllt und Morddrohungen innerhalb einer angemessenen Frist entfernt.

Add a Comment