Elmar Podgorschek (FPÖ) verschleudert Steuergelder


Wirbel um Inserate in rechtslastigen Medien

Laut einem Bericht des Magazins „profil“ soll Landesrat Elmar Podgorschek (FPÖ) um insgesamt 5.154 Euro in die rechtslastigen Medien „Info-Direkt“ und Wochenblick inseriert haben. Auch die Linz AG überwies laut „profil“ 2017 fast 7.000 Euro an Wochenblick.

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Inserat von Elmar Podgorschek (FPÖ) in der print-Ausgabe Nr. 18 von „Info-Direkt“ vom 15.01.2018,
Seite 23 rechts oben

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Das mehrmals vom Presserat verurteilte Onlineportal Wochenblick und das vom Dokumentationsarchiv des Österreichischen Widerstandes (DÖW) als rechtsextrem eingestufte Magazin „Info-Direkt“ sollen so mit öffentlichen Geldern in Form von Inseraten unterstützt worden sein. Das berichtet das Magazin „profil“ (Online- und Montag-Ausgabe). Demnach habe Podgorschek rund 5.150 Euro überwiesen, der städtische Versorger Linz AG knapp 7.000 Euro.

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Thema auch im Landtag

Laut „profil“ hat Podgorschek im Vorjahr zwei Inserate im Wochenblick um insgesamt 3.654 Euro erworben. An „Info-Direkt“ flossen 1.500 Euro für eine Einschaltung. Die Aufträge dazu erfolgten von ihm „mündlich“, wie aus einer Anfragebeantwortung des Landtagsabgeordneten Severin Mayr (Grüne) an Landeshauptmann Thomas Stelzer (ÖVP) hervorging. Das Geld hierzu kam aus dem „Budget für ressortbezogene Öffentlichkeitsarbeit“. Darüber könne jeder Landesrat frei verfügen, hieß es in der Stellungnahme weiter.

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Linz AG will „Inseratenpraxis überdenken“

Im Vorjahr überwies die Linz AG laut „profil“ 6.998 Euro an Wochenblick. Über den Auftraggeber und Umfang der Leistungen wollte man sich laut Bericht nicht äußern. Das Unternehmen kündigte allerdings an, seine Inseratenpraxis zu überdenken: „Was die Zeitung ‚Wochenblick‘ betrifft, können wir Ihnen mitteilen, dass wir aktuell keine Insertionen durchführen und auch künftig keine Einschaltungen geplant sind.“

Auf APA-Nachfrage am Samstag war keine eindeutige Stellungnahme zu erreichen. „Mir ist nichts bekannt“, verwies Geschäftsführer Christian Gratzl an die Marketingabteilung. Sowohl dort wie auch seitens der Pressestelle war man für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

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Vorwürfe gegen Wochenblick von Presserat

Dem Onlineportal Wochenblick war unter anderem im November 2016 vom Presserat vorgeworfen worden, Vorurteile gegen Flüchtlinge zu schüren. Im Jänner 2017 stellte das aus Journalisten und Richtern besetzte Selbstkontrollorgan fest, dass Polizeieinschätzungen über linke Demonstranten verzerrt wiedergegeben worden waren.

Wochenblick-Chefredakteur Kurt Guggenbichler hatte in der Vergangenheit eine FPÖ-Nähe in Abrede gestellt. Gesellschafter seien Unternehmer, die sich im Hintergrund halten wollen, so Guggenbichler. Unter den Redakteuren finden sich unter anderem allerdings ehemalige und aktive Funktionäre des Rings Freiheitlicher Jugend (RFJ), der FPÖ-Parteijugend.

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„Info-Direkt“ und Kongress „Verteidiger Europas“

Das Magazin „Info-Direkt“ fällt ebenso durch einschlägige Berichte auf. Zudem gilt es als Veranstalter des als rechts eingestuften Kongresses „Verteidiger Europas“, der im März bereits zum zweiten Mal abgehalten wurde.

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Inserat von Elmar Podgorschek (FPÖ) in der print-Ausgabe „Info-Direkt“ Nr. 17,  vom   Okt/Nov 2017, Seite 23,  rechts unten

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Quelle: http://ooe.orf.at/news/stories/2906989/   APA / Redaktion / Agenturen / Dahamist

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profil print-Ausgabe 16. April 2018

Rechtsdruck

Lange war unklar, wer die Rechtsaußenblätter „Info Direkt“ und „Wochenblick“ finanziert. Eine Anfragebeantwortung im oberöserreichischen Landtag bringt nun erste Erkenntnisse: An die Druckwerke flossen öffentliche Gelder – über das Büro von FPÖ-Landesrat Elmar Podgorschek.

Die einschlägige Blattlinie der Medien war für den freiheitlichen Politiker offenbar kein Ausschlusskritierium: „Info.Direkt“ pflegt unter dem Geschäftsführer Michael Scharfmüller – einem ehemaligen Führungsmitglied des „Bund freier Jugend“ – Kontakte zu Rechtsextremen und beschimpft Journalisten pauschal als „Schreib- und Sprechhuren“.

Der „Wochenblick“ musste jüngst eine Unterlassungserklärung unterzeichnen, weil er die Gwerkschaft zu Unrecht in Verbindung mit Gewalttätern gebracht hatte. Podgorschek schaltete im „Wochenblick“ Inserate um insgesamt  3654 Euro, an „Info-Direkt“ flossen für ein Inserat 1500 Euro an Landesgeldern (Anmerkung: In „Info-Direkt“ wurden mindestens zwei Inserate von Elmar Podgorschek geschaltet).

Die Aufträge erfolgten „mündlich“, wie es in der Anfragebeantwortung heißt.

Zu 3.: Was war das Datum der jeweiligen Auftragsvergabe?

  . Beide Auftrgäe erfolgten mündlich durch das Büro von LR Podgorschek. Die Rechnung  der beiden Inserate im „Wochenblick“ ist mit 6. Juli 2017 datiert, jene des Magazins „Info-DIREKT“ mit 28. Dezember 2017

(Anmerkung: jenes Inserat vom Dezember 2017 bzw. Jänner 2018 wird in der Beantwortung der Anfrage offenbar nicht erwähnt)

 

„Wir haben es jetzt schwarz auf weiß, dass Medien mit Inseraten gefüttert werden, die offensichtlich wenig Berührungsängste nach ganz rechtes haben“, empört sich der grüne Landtagsabgeordnete Severin Mayr, der die Anfrage einbrachte.

Quelle: profil-print vom 16. April 2018, Seite 10  /Redaktionen /Agenturen /Grüne OÖ /Dahamist

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