„AfP“: Unsinn

Das Kürzel „AfP“ steht für „Arbeitsgemeinschaft für demokratische Politik“. Sie ist einerseits Partei, andererseits auch Verein und wurde 1963 unter der Bezeichnung „Arbeitsgemeinschaft für Politik“ gegründet, 1975 behördlich aufgelöst, wieder gegründet und hieß bis zum Jahr 1978 „Aktionsgemeinschaft für Politik“.

Die „AfP“ ist ein Sammelbecken von Individuen recht extremer nationaler, deutscher sozialer Gesinnung und stößt mit schöner Regelmäßigkeit an die Grenzen des Verbotsgesetzes. Die Jugendorganisation der „AfP“ benannte sich später in „Bund freier Jugend“ um und stand 2008 in Wels vor Gericht. Der eigentliche damalige Führer, der die politische Tagung der AfP im Jahr 2015 in Sopron (Ungarn) ausrichtete, ist heute auch für die Medienarbeit des stv. Landeshauptmannes von OÖ, Manfred Haimbuchner (FPÖ), zuständig und wechselte damals unter der FPÖ-Führung Lutz Weinzingers  in den  „Ring freiheitlicher Jugend“ (RfJ).

Die „AfP“ kann als Vorfeldorganisation der FPÖ betrachtet werden. Mitglieder dieser „Arbeitsgemeinschaft“ waren schon im „Verband der Unabhängigen“ (VdU) (1949 – 1955) tätig. Ihr Treffpunkt hieß bis zur erzwungenen Aufgabe dieser Örtlichkeit  „Dr. Fritz Stüber Heim“ und war in Wien Ottakring, Koppstraße angesiedelt.

Dr. Fritz Stüber war ein österreichischer Jurist und Finanzbeamter, der als Illegaler schon 1932 der NSDAP beitrat. Als überzeugter Nazi wurde er 1948 vom Volksgericht zu drei Monaten Arrest verurteilt. Als Mitbegründer der „VdU“ saß Stüber für die Wiener Landesorganisation von 1949 bis 1956 im Nationalrat. Als am 07. Juni 1955 der Staatsvertrag ratifiziert werden sollte, lehnte Stüber als einziger von 165 Abgeordneten die Zustimmung ab, da durch diesen Vertrag seiner Ansicht nach von den Siegermächten ein Keil zwischen Österreich und Deutschland getrieben werde. Um einen Eklat zu vermeiden, blieb er der Abstimmung fern und der Staatsvertrag wurde einstimmig mit 164 pro Stimmen und einer Abwesenheit vom Nationalrat angenommen

Das Sprachrohr der „AfP“ sind die „Kommentare zum Zeitgeschehen“, die seit Jahren aus finanziellen Gründen nur unregelmäßig erscheinen. Die letzte Ausgabe wurde im Februar 2016 ins Internet gestellt. Die Zeitschrift gilt als rechtsextrem orientiert und hetzerisch. Die Inhalte der Artikel orientieren sich nur an jener herbeigesehnten Wahrheit, die die Grundlagen jeder rechtsextremen Propaganda darstellen.

So heißt es unter der Überschrift „Heimat ohne Hass – gibts nicht mehr“, dass die von Uwe „Fifi“ Sailer und Konsorten betrieben wurde und sich haßerfüllt gegen Volkstreue und FPÖ richtete, eingestellt wurde. Das sei allerdings kein Verlust für verbissene Antifas – für sie gäbe es Hetzseiten genug. Das Gustostückerl sei jedoch die Begründung für die Einstellung von den Betreibern. „Der Betrieb wäre zu teuer geworden. Die Bezahlung der ehrenamtlichen Mitarbeiter und der „Heimat ohne Hass“ wohlgesonnen Journalisten stellte eine Belastung dar, die kaum noch zu bewältigen war. Und wörtlich: „Nicht unerhebliche Mittel verschlingen unsere rechtlichen Auseinandersetzungen. Hier haben vor allem einige verlorene Prozesse nicht nur finanzielle, sondern auch moralische Substanz gekostet.“

Abschließend heißt es noch wörtlich: „Die Leser der „Kommentare zum Zeitgeschehen“ können sicher sein, dass wir noch nie einen ehrenamtlichen Mitarbeiter bezahlt haben und auch keinen wohlgesonnen Journalisten“.

Wir von „Dahamist.at“ lassen diese Äußerungen unkommentiert stehen. Mögen sie zur allgemeinen Belustigung dienen, zeigen sie doch auf, in welchem Weltbild die Herausgeber der „Kommentare zum Zeitgeschehen“ leben. Aber das wussten wir schon immer.

 

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