Strache weiter demontiert


H.C. Strache verliert eigenes facebook-Profil. Die Partei hat die Kontrolle übernommen. Jetzt kann er auf facebook nur mehr als Privatperson auftreten.

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H.C. Strache  muss Texte vor Veröffentlichung durch die Partei autorisieren lassen. Strache müsse nun seine Texte in die Parteizentrale schicken, wo sie verbessert publiziert oder überhaupt ignoriert würden, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Partei-Insider weiter. Für Strache ist das eine schwere Niederlage, für den ehemaligen Vizekanzler der Republik Österreich eine Knechtung. Strache kämpft mit allen Mitteln dagegen an. Die Wegnahme der Administratorenrechte für das Profil H.C. Strache macht deutlich, wie Straches Entmachtung innerhalb der FPÖ zügig vorangeht. Spannungen zwischen Strache und der FPÖ über die Kontrolle der facebook-Seite, gibt es seit Längerem, gilt dieses Profil doch als eines der wichtigsten Kommunkationsmittel der FPÖ.

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Nachtrag vom 22. August 2019

Wie aus gut informierten Quellen bekannt wurde, sollen bereits Rechtsanwälte zur Klärung der Rechte über die facebook-Seite von H.C. Strache eingeschaltet worden sein.

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Nachtrag: (22:22 Uhr / 22.08.2019)

Strache akzeptiert seinen Facebook-Knebel und klagt nicht

https://www.derstandard.at/story/2000107671239/keine-klage-strache-akzeptiert-seinen-facebook-knebel 

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futurezone.at berichtet

21.August 2019

Fast 800.000 Likes zählt die Facebook-Seite von Heinz-Christian Strache immer noch. Die Kontrolle über die Seite hat der nach der Veröffentlichung des Ibiza-Videos im Mai zurückgetretene frühere FPÖ-Obmann aber offenbar verloren. Die Partei habe ihm die Rolle als Chef-Administrator entzogen, berichtet die Tageszeitung „HeuteStrache müsse nun seine Texte in die Parteizentrale schicken, wo sie verbessert publiziert oder überhaupt ignoriert würden, heißt es in dem Bericht unter Berufung auf Partei-Insider weiter.

Reißleine gezogen

Die FPÖ habe bereits vor fünf Tagen die Reißleine gezogen. Als Beleg dafür wird unter anderem ein Posting im Vorfeld des ORF-Sommergesprächs mit FPÖ-Obmann Norbert Hofer angeführt. Auf Straches Facebook-Seite heißt es dazu neben einem Smiley „Unbedingt einschalten“. In dem Sommergespräch war dann unter anderem zu hören, dass es mit einem Comeback Straches wohl sobald nichts werden würde.

Laut „Heute“ kämpft Strache mit allen Mitteln gegen den FPÖ-Maulkorb an. Laut einem von „Heute“ zitierten Parteikollegen, tue der Kontrollentzug Straches„ohnedies angeknackstem Ego sehr weh“.

Strache reagiert

Heinz-Christian Strache betrachtet seine offizielle Facebook-Seite nach wie vor als seine eigene: „Medienberichte, wonach mir meine HC Strache Facebook-Seite weggenommen worden sei oder ich die Kontrolle über selbige verloren habe sind falsch“, postete er auf seinem persönlichen Facebook-Auftritt. Bis zur Wahl werden aber alle Inhalte mit der Partei „akkordiert“, erklärte er.

Die Berichte, wonach ihm die offizielle Seite (mit rund 800.000 Fans) weggenommen wurde, sei „der abermalige Versuch, die Öffentlichkeit über eine vermeintliche Streitigkeit zwischen der FPÖ und mir zu täuschen“, schrieb Strache in einem Posting auf seiner „privaten“ Facebook-Seite am Mittwochnachmittag. „Für jedermann erkennbar, trägt die Facebook-Seite meinen Namen, mein Foto und meine Inhalte. Schon aus Gründen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und Urheberrechts ist das meine Seite.“

Partei als Administrator

Gleichzeitig räumt er ein, dass die Partei nun die Oberhoheit über die Inhalte innehat: „Da insbesondere im Wahlkampf eine abgestimmte und koordinierte Kommunikation wichtig ist, habe ich mich in gegenseitigem Einvernehmen mit der Partei darüber verständigt, dass bis zu den Neuwahlen alle Inhalte, die über die Facebook-Seite verbreitet werden, akkordiert werden und die Partei als Administrator die Verbreitung steuert, während ich im Status eines Redakteurs agiere.

Auch hier geht es darum, abgestimmt und im Interesse der gemeinsamen Freiheitlichen Ziele für unsere Heimat Österreich zusammenzuarbeiten. Denn die Freiheitliche Familie liegt mir am Herzen!“, so der über seine 2017 auf Ibizagetätigten Aussagen gestolperte Ex-Vizekanzler.

FPÖ im Impressum

Im Impressum der Seite ist jedenfalls die FPÖ als Seiteninhaber angegeben. Verwaltet wird sie laut den Transparenzangaben von 7 Personen mit Wohnsitz in Österreich. Vor einigen Wochen waren an der Stelle noch 9 Administratoren angegeben. Ein Gerangel zwischen Strache und der FPÖ um die Kontrolle über die Seite, die als eines der wichtigsten Kommunikationstools der Freiheitlichen gilt, gibt es seit längerem.

Quelle:  https://futurezone.at/netzpolitik/fpoe-entzieht-strache-die-kontrolle-ueber-facebook-seite/400583126 

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Heute berichtet

„Bin nun Redakteur“: So erklärt Strache Facebook-Sperre

Heinz-Christian Strache hat sich auf seinem privaten Facebook-Profil zur „Facebook-Sperre“ geäußert. Medienberichte würden nicht stimmen, aber zum Schluss gesteht er eine Akkordierung ein.

In seiner unnachahmlichen Art wendet sich Ex-Vizekanzler HC Strache an seine „Lieben Freunde“: Laut seinem aktuellen Posting auf seiner Privatseite (knapp 50.000 Abonnenten) sind Medienberichte, wonach ihm die Kontrolle über sein Facebook-Account (795.000 Fans) weggenommen wurden, nur ein abermaliger Versuch, die Öffentlichkeit über eine vermeintliche Streitigkeit zwischen FPÖ und HC Strache zu täuschen.

Nach einigen allgemeinen Sätzen gesteht der einst stolze Vizekanzler aber ein, dass es insbesondere im Wahlkampf wichtig sei, die Kommunikation abzustimmen. Daher habe er sich im Einvernehmen mit der Partei dazu entschlossen, bis zu den Neuwahlen alle Facebook-Inhalte auf seiner „Hauptseite“ zu akkordieren. Dabei gesteht HC Strache auch, selbst nur noch als Redakteur und nicht als Administrator zu agieren.

„Die Geschichte ist sowas von wahr, aber trifft ihn mitten ins Herz“, so ein Insider aus der Partei. Wie berichtet kann HC Strache auf seiner Hauptseite nicht mehr walten und schalten wie er will, nur noch auf seiner viel schwächeren Privatseite.

Quelle: https://www.heute.at/s/facebook-sperre-fur-strache-so-erklart-er-jetzt-alles-52524915 

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Heinz Christian Strache gibt auf seinem privaten Facebook-profil folgende Stellungnahme ab

21. August 2019, 15:03 Uhr

Liebe Freunde!

Medienberichte, wonach mir meine HC Strache Facebook-Seite weggenommen worden sei oder ich die Kontrolle über selbige verloren habe sind falsch und der abermalige Versuch, die Öffentlichkeit über eine vermeintliche Streitigkeit zwischen der FPÖ und mir zu täuschen. Für jedermann erkennbar, trägt die Facebook-Seite meinen Namen, mein Foto und meine Inhalte. Schon aus Gründen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und Urheberrechts ist das meine Seite. Da insbesondere im Wahlkampf eine abgestimmte und koordinierte Kommunikation wichtig ist, habe ich mich in gegenseitigem Einvernehmen mit der Partei darüber verständigt, dass bis zu den Neuwahlen alle Inhalte, die über die Facebook-Seite verbreitet werden, akkordiert werden und die Partei als Administrator die Verbreitung steuert, während ich im Status eines Redakteurs agiere. Auch hier geht es darum, abgestimmt und im Interesse der gemeinsamen Freiheitlichen Ziele für unsere Heimat Österreich zusammenzuarbeiten. Denn die Freiheitliche Familie liegt mir am Herzen!

Quelle: https://www.facebook.com/strache/posts/10220303817045350 

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Quelle: https://www.facebook.com/strache/posts/10220303817045350

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Der ORF-online bringt dazu eine gute Analyse

21. August 2019

Der enorme Wert von Straches Seite

Mit fast 800.000 Followern ist Heinz-Christian Straches Facebook-Seite ein mächtiges Sprachrohr der FPÖ. Unklar ist seit „Ibiza“ aber, wer die Kontrolle haben soll: Strache oder die FPÖ? Nun scheint der Streit darüber hochzukochen: Laut Medien soll die FPÖ Strache ausgesperrt haben. Der dementiert und spricht von Abstimmung. Die Frage ist jedenfalls wohlbegründet: Die Seite ist laut Fachleuten nicht nur eine „Machtbastion“, sondern auch „Gold wert“ – das auch im wahrsten Sinne des Wortes.

Online seit 21. August 2019, 23.27 Uhr

 

Die Seite existiert bereits seit zehn Jahren und ist eine wichtige Säule der FPÖ-Strategie: Keine andere politische Facebook-Präsenz ist in Österreich so erfolgreich, niemand erreicht seine Fans online so direkt wie der Ex-Parteichef. Seit „Ibiza“ hat Strache jedoch Postings abgesetzt, die in der FPÖ-Zentrale für wenig Freude gesorgt haben dürften: angefangen von einem neunmal bearbeiteten, nächtlichen Posting, in dem Strache nur drei Tage nach „Ibiza“ in der Urfassung schrieb, er habe sich außer „betrunkenen Peinlichkeiten und prahlerischen“ Aussagen „nichts zu Schulden kommen lassen“, bis hin zu vagen Andeutungen zu einer möglichen Karriere im EU-Parlament.

Vor diesem Hintergrund berichtete die Gratiszeitung „Heute“ am Mittwoch, dass die Partei Strache die Administratorenrechte der Seite entzogen habe. In dem Artikel hieß es, Strache müsse die Texte nun der Partei vorlegen. Diese würde die Postings dann freigeben, ändern oder ignorieren. Die FPÖ wollte diesen Bericht gegenüber der APA nicht bestätigen oder dementieren, betonte aber, dass die Kontrolle über „große FPÖ-Seiten“ grundsätzlich bei der Partei lägen und Postings in Wahlkampfzeiten abgestimmt würden. Die Partei trage auch die Kosten für sämtliche Werbeausgaben.

Strache will nun „Redakteur“ sein

Strache selbst schrieb am Mittwoch auf seiner privaten Facebook-Seite, dass er sich mit der Partei abgestimmt habe. Laut Strache werden „bis zu den Neuwahlen alle Inhalte, die über die Facebook-Seite verbreitet werden, akkordiert“. Die Partei steuert laut Strache „als Administrator die Verbreitung“, während er „im Status eines Redakteurs agiere“. Berichte, denen zufolge er die Kontrolle verloren habe, seien falsch und ein Versuch, Streitigkeiten innerhalb der FPÖ herbeizuschreiben. „Schon aus Gründen des allgemeinen Persönlichkeitsrechts und Urheberrechts ist das meine Seite“, so Strache.

Es geht um viel Geld

Dass sowohl die Partei als auch Strache selbst an der Kontrolle über die Seite interessiert sind, liegt angesichts ihrer Reichweite auf der Hand. Gleichzeitig geht es auch um viel Geld. Straches Facebook-Präsenz wurde mit erheblichem Aufwand und vermutlich auch beträchtlichen Investitionen aufgebaut.

Mittlerweile hat er 795.000 Fans und liegt damit knapp hinter Sebastian Kurz (ÖVP), der rund 810.000 Follower hat. Allerdings ist Strache der ungeschlagene „Interaktionskaiser“: Auf keinem anderen politischen Facebook-Profil wird so viel kommentiert, interagiert und geteilt wie bei dem Ex-FPÖ-Chef. Und auch in der FPÖ liegt er weit vor Parteikollegen wie Norbert Hofer (340.000 Follower) und Herbert Kickl (87.000 Follower).

Eine derart starke Onlinepräsenz neu aufzubauen wäre für die FPÖ wohl mit beachtlichen Kosten verbunden. Denn Straches Account ist wertvoll, wie eine Analyse der Seite durch Florian Magistris, Geschäftsführer des Digitalmarketingunternehmens Httpool Österreich, zeigt. Messen lässt sich das etwa mit dem Mediawert – jener Summe, die man insgesamt ausgeben müsste, um Straches Reichweite durch bezahlte Postings und Schaltungen zu erreichen. Dieser liegt bei rund 180.000 Euro im Monat, wie Magistris gegenüber ORF.at erklärt.

Video 4.000 Euro, Text 800 Euro pro Posting

Genauer aufgeschlüsselt: Im Schnitt postet Straches Account viermal am Tag. Teilt er Videos, haben diese zwischen 100.000 und 300.000 Views. Veranschlagt man die in der Werbung üblichen vier Cent pro Videoview, kommt man konservativ auf einen Medianwert von 4.000 Euro pro Video. Postings mit Bild und Text haben bei Strache eine Reichweite von 200.000 Sichtkontakten. Sie sind aber auch günstiger, und bei Strache durchschnittlich 800 Euro wert. Summa summarum kommt man auf einen Medianwert von 1.500 Euro pro Strache-Posting. Bei durchschnittlich 120 Postings im Monat ergeben sich 180.000 Euro.

Diese Zahlen müsse man in Relation sehen, so Magistris. Denn auf Facebook lässt sich die Reichweite nicht direkt kommerzialisieren. Entscheidend ist aber das politische Kapital der Facebook-Seite. „Als Politiker oder Partei müsste man bis zu diesem Ausmaß Geld ausgeben, um die Inhalte in diesem Ausmaß zu verbreiten“, so Magistris.

Erfolgreich auch ohne Werbung

Dass Straches Facebook-Präsenz für die FPÖ „Gold wert“ sei, sagt auch Digitalexpertin Ingrid Brodnig zu ORF.at. Sie findet besonders bezeichnend, dass die FPÖ seit dem „Ibiza-Skandal“ kein Geld mehr in die Bewerbung der Seite steckt – und diese trotzdem noch außerordentlich gut funktioniert. In der Regel erreichen andere Politikaccounts weniger Interaktion als Straches Seite, selbst wenn sie für Werbung bezahlen.

Für die FPÖ sei aktuell gerade die hohe Reichweite heikel: „Solange Strache dort postet und sich nicht mit der Partei abstimmt, ist die Seite für die FPÖ eine Gefahr“, so Brodnig. „Strache will sich auch über Facebook in der ‚Causa Ibiza‘ verteidigen, während die FPÖ höchstwahrscheinlich lieber darüber schweigen möchte. Hier herrscht ein gewisses Gefahrenpotenzial.“

Aussperren wäre „Entmachtung“

Für Strache hingegen sei die Seite „eine Machtbastion“, die ihm ein Sprachrohr direkt zur Kernwählerschaft biete. Diese werde durch seine Postings „ständig befeuert“. Zum anderen konnte er laut Brodnig in der Vergangenheit über Facebook auch immer wieder Themen setzen und für Furore sorgen – nicht zuletzt auch in Verbindung mit Boulevardmedien.

Ein Aussperren Straches wäre auf gewisse Art und Weise auch eine „Entmachtung. Man nimmt ihm seine Möglichkeit, extrem sichtbar zu sein und in der Innenpolitik jederzeit mitzumischen“, so die Expertin. Sollte der Streit über den Facebook-Account jemals tatsächlich eskalieren, würde die Frage, wem die Page gehört, wohl interessante juristische Fragen aufwerfen: Einerseits biete Strache das Gesicht, andererseits habe die Partei in den vergangenen zehn Jahren wohl viel Geld in die Seite gesteckt.

Quelle: https://orf.at/stories/3134443/  (Saskia Etschmaier, ORF.at/Agenturen)

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