75-jähriger Amateurradler zeigte Hitlergruss


„profil“ 11. Nov. 2017

Wie profil in seiner aktuellen Ausgabe vom 13. November 2017 berichtet, kam es im Rahmen der „5. Austria Top Tour“-Gala am 26. Oktober in Schloss Mondsee zu einem bizarren Zwischenfall. Die Veranstaltung bildete den Abschluss der seit 2013 ausgetragenen Radmarathon-Rennserie für Amateure. Im Zuge der Siegerehrung in der Altersgruppe 75 und älter riss der Gesamtsieger 2017, ein Tiroler, den rechten Arm zum Hitlergruß hoch. profil liegt dazu auch ein Foto vor. In weiterer Folge versuchte der Moderator, ein Oberösterreicher, die Pose als „legitime“ Form der Meinungsäußerung abzutun. Der Mondseer ÖVP-Bürgermeister Karl Feurhuber war Zeuge des Vorfalls. Er brachte diesen nun gemeinsam mit einem ebenfalls anwesenden Anwalt der Wiener Kanzlei PHH Prochaska Havranek bei der Staatsanwaltschaft Wels zur Anzeige – diese richtet sich gegen den Radsportler und den Moderator. Seitens der „Austria Top Tour“-Organisation heißt es in einer Stellungnahme an profil, man habe sich „umgehend von dem Vorfall distanziert, am Tag nach der Veranstaltung nochmals in einem persönlichen Schreiben an alle Teilnehmer der Siegerehrung“. Dem Radsportler sei der Gesamtsieg 2017 bereits aberkannt, dazu ein lebenslanges Startverbot ausgesprochen worden.

Quelle: https://www.profil.at/oesterreich/anzeige-hitlergruss-sportveranstaltung-8424015

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„profil“ print-Ausgabe

13. November 2017

Radeln für den Führer

Eine Sportveranstaltung, ein Nationalfeiertag – und ein Hitlergruß. Wie eine Gala in Schloss Mondsee aus dem Ruder lief und zu einem Fall für die Staatsanwaltschaft wurde.

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Bild Uwe Sailer

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Es sollte eine stimmungsvolle Feier in einem würdigen Rahmen werden. Am 26. Oktober dieses Jahres hatten sich rund 140 Radsport-Enthusiasten im großen Festsaal von Schloss Mondsee eingefunden, um die Gesamtsieger der 5. Austria Top Tour 2017″ zu küren – einer seit 2013 mit Unterstützung des ARBÖ ausgetragenen Radmarathon-Rennserie, an der mittlerweile jährlich mehrere Tausend Amateursportler aus Österreich und dem Ausland teilnehmen. Der Rennkalender 2017 führte nach Mörbisch, St. Pölten, Lienz, Mondsee und Bad Goisern. Und wie jedes Jahr baten die Naturfreunde Mondseeland (die Naturfreunde sind, wie auch der ARBÖ, eng mit der Sozialdemokratie verbandelt) zum Saisonausklang ins örtliche Schloss, um die Besten der Besten aus insgesamt 19 Altersgruppen zu ehren. Am Nationalfeiertag. Ausgerechnet.

Denn was sich im Verlauf der Siegerehrung abspielte, ist nun Gegenstand einer Sachverhaltsdarstellung an die Adresse der Staatsanwaltschaft Wels. Inhalt:  „Verdacht strafbarer Handlungen nach dem Verbotsgesetz.“ Angezeigt: Ein stramer Tiroler, der  die Wertung „M75“ (männlich, 75 Jahre aufwärts für sich entschieden hatte; ein Oberösterreicher, hauptberuflicher Moderator und Sprecher, der durch die Veranstaltung geführt hatte (profil nennt deren Namen aus medienrechtlichen Erwägungen nicht).

In dem profil vorliegenden Schriftsatz liest sich das so: „Der Erstverdächtige,…. war Sieger der Altersklasse „M75″. Der Erstverdächtige betrat das Podest und übernahm die Glückwünsche der Veranstalter und die entsprechenden Preise sowie das Siegertrikot.  Dann sollte das Podest mit den Gewinnern dieser Altersgruppe fotografiert werden.  Just in diesem Moment hat der Erstverdächtige völlig ungeniert und unmissverständlich die Hand zum Hitlergruß gehoben. Der Erstverdächtige verharrte in dieser Postion sichtlich stolz für einige Momente.“

In die „Sprachlosigkeit“ des Publikums hinein soll er Moderator versucht haben, die Situation zu retten – was ihm allem Anschein nach aber gründlich misslang. Laut der Sachverhaltsdarstellung soll er den Hitlergruß nicht nur nicht verurteilt, sondern sinngemäß als „legitime Meinungsäußerung im Rahmen einer Sportveranstaltung“ banalisiert haben – auch mit dem Hinweis, dass der Tiroler Radler für derartige Handlungen ja ohnehin „bekannt“ sei. In weiterer Folge soll er Moderator sich auch noch zu der Feststellung verstiegen haben, diese doch sehr spezielle Form der Meinungsäußerung sei durch das „Kreuzerlsetzen“ bei der jüngsten Nationalratswahl „zusätzlich legitimiert“ worden. Überhaupt könne „jeder der damit ein Problem habe, aufstehen und gehen“, wird er in der Sachverhaltsdarstellung zitiert. Die Angezeigten ließen eine profil-Anfrage unbeantwortet.

Der Amateursportler nennt sich selbst übrigens „Althistoriker“. Er betreibt eine Webseite, über welcher er immer wieder „offene Briefe“ an Medien und Politiker richtet. Darin sinniert er zwanglos über „anatolische Einwanderer“, autochthone Deutsche“ und „mohammedanerkonforme“ Sanitäreinrichtungen.

Im Publikum saß unter anderem der Rechtsanwalt Bernhard Kopeinig, dessen Vater an der 5. Austria Top Tour“ teilgenommen hatte. Kopeinig junior arbeitet für die Kanzlei PHH Prochaska Havranek Rechtsanwälte, deren Gründer Stefan Prochaska die Sachverhaltsdarstellung auf den Weg brachte.

Und noch ein Mann war unter den Gästen: er ÖVP-Bürgermeister der oberösterreichischen Marktgemeinde Mondsee, Karl Feurhuber. „Ich war entsetzt, wollte den Saal aber aus Respekt vor der nachfolgenden Siegerehrung der Damen nicht sofort verlassen“, erzählte er Bürgermeister. Gleich im Anschluss habe er die  Veranstalter aber zur Rede gestellt. „Mir wurde versichert, dass er Radfahrer dauerhaft von Radtouren ausgeschlossen wird. Auch der Moderator wurde noch am selben Abend abgesetzt, er wird keine Veranstaltung der Naturfreunde mehr moderieren.“  Er, Feurhuber, habe sich der Sachverhaltsdarstellung als Anzeiger angeschlossen: „Ich unterstütze das voll.“

In einer Stellungnahe der „Austria Top Tour“-Organisatoren werden die Sanktionen bestätigt. Dem Erstplatzierten wurde der Titel 2017 aberkannt, er scheint auch nicht mehr in den Ergebnislisten auf. Zusätzlich wurde laut Tourleiter Christoph Zallinger ein lebenslanges Startverbot verhängt: „Wir haben uns umgehend von dem Vorfall distanziert, am Tag nach der Veranstaltung nochmals in einem persönlichen Schreiben an alle Teilnehmer der Siegerehrung. Den weiteren Sachverhalt prüft die Staatsanwaltschaft.“

Quelle:  Profil print,  13. November 2017, profil 46 Seite 31, Michael Nikbakhsh

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OÖN

17.Nov. 2017

Hitlergruß bei Radrennen Moderator wehrt sich

MONDSEE. Vorwurf der Verharmlosung zurückgewiesen.

Weil er bei einem Radrennen am 26. Oktober in Mondsee bei der Siegerehrung den Hitlergruß gezeigt hatte, wurde ein Amateurradsportler der Klasse 75 plus aus Tirol angezeigt, ebenso der Moderator der Veranstaltung. Er soll die Geste verharmlost haben.

Dieser, der ehrenamtliche Moderator Rudi Schwaiger, wehrt sich entschieden gegen die Vorwürfe. Er habe den Vorfall nicht unmittelbar gesehen, weil der Teilnehmer durch einen anderen Sportler verdeckt war, aber die Aufregung im Saal bemerkt. Daraufhin habe er zur Ruhe aufgerufen und erklärt, „dass die Vorgänge auf der Bühne mit Rücksicht auf die anderen Sieger nach dem Abschluss der Siegerehrung aufgeklärt werden.“

Was genau passiert war, wurde ihm erst nachher berichtet. Nach der Veranstaltung habe er sich auf der Bühne deutlich von dem Vorfall distanziert. Die Anzeige mache ihn fassungslos. Den Hitlergruß verurteile er aufs Schärfste.

Quelle: http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Hitlergruss-bei-Radrennen-Moderator-wehrt-sich;art4,2736960 

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ORF

11. Nov. 2017

Anzeigen nach Hitlergruß von Radsportler

In Mondsee (Bezirk Vöcklabruck) soll ein Radsportler bei einer Siegerehrung den rechten Arm zum Hitlergruß erhoben haben. Augenzeugen zeigten den Vorfall an. Betroffen ist auch ein Moderator, der sich nun gegen den Vorwurf wehrt, die Pose verharmlost zu haben.

Bei der Gala der fünften Austria Top Tour am Nationalfeiertag im Schloss Mondsee war es zu dem bedenklichen Zwischenfall gekommen. Die Veranstaltung bildete den Abschluss der seit 2013 ausgetragenen Radmarathon-Rennserie für Amateure. Ein älterer Amateur-Radsportler aus Tirol soll bei der Siegerehrung den rechten Arm zum Hitlergruß erhoben haben, so ein Bericht des Nachrichtenmagazins „profil“ (Montag-Ausgabe).

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Anzeigen von Bürgermeister und Anwalt

Der Bürgermeister von Mondsee, Karl Feurhuber (ÖVP), war Zeuge und brachte den Vorfall gemeinsam mit einem anwesenden Anwalt zur Anzeige. Auch der freiberufliche Moderator der Veranstaltung, Rudi Schwaiger, ist angezeigt worden, weil er die Pose verharmlost haben soll. Dieser wehrte sich am Samstag in Radio Oberösterreich in einer ersten Stellungnahme, er habe den Vorfall gar nicht gesehen.

„Man versucht immer als Moderator zu beruhigen, und ich hab auch ganz klar gesagt, das wird dann nach der Veranstaltung geklärt.“ Leider sei er bis dato nicht befragt worden, so Schwaiger.

Feurhuber blieb im ORF-Interview bei seinem Vorwurf: „Er hat das sinnbildlich so dargestellt, so quasi im Sport darf sich jeder auf seine Art freuen“, was zu Buh-Rufen aus dem Publikum führte.

Der Veranstalter des Radmarathons habe sich umgehend von dem Vorfall distanziert, hieß es. Dem Radsportler sei der Gesamtsieg 2017 bereits aberkannt, dazu ein lebenslanges Startverbot ausgesprochen worden.

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Wiener Zeitung

22.Nov.2017

Hitlergruß bei Siegerehrung – Der Rechtsradler

Ein Senior-Radrennfahrer hebt bei einer Siegerehrung die Hand zum Hitlergruß.

Wien/Wels. Der Vorfall schaffte es binnen kurzer Zeit auch in die internationalen Medien: Am vergangenen Nationalfeiertag (26.10.2017) fand im oberösterreichischen Mondsee die Siegerehrung der diesjährigen „Austria Top Tour“ statt, ein Radrenn-Sammelbewerb, bei dem einzelne Radwettbewerbe in ganz Österreich gewertet werden. In der Gruppe der Männer über 75 gewann ein begeisterter Senior, der Tiroler Johann U. Dessen Siegerehrung aber sorgte beim Publikum für Fassungslosigkeit: Nachdem er den Preis entgegengenommen hatte, soll U. ungeniert und „unmissverständlich“ die Hand zum Hitlergruß erhoben haben. Damit nicht genug, denn der anwesende Moderator soll die Geste des Radlers Zeugen zufolge sogar in Schutz genommen haben, anstatt sich vom Vorfall zu distanzieren.

Die einschlägige Geste des Seniorsportlers und das kolportierte Verhalten des Moderators ist für den Wiener Anwalt Bernhard Kopeinig nicht hinnehmbar. Zusammen mit dem als Ehrengast geladenen Mondseer Bürgermeister Karl Feurhuber war Kopeinig Zeuge des Vorfalls. Er hat nun bei der Welser Staatsanwaltschaft Anzeige gegen beide Beschuldigten eingebracht – wegen mutmaßlicher NS-Wiederbetätigung. Der „Wiener Zeitung“ liegen die entsprechenden Schreiben vor, ebenso wie ein Video, das Kopeinig gegen Ende der Siegerehrung aufgenommen hat. Was darin zu lesen und zu sehen ist, belastet sowohl den Senior-Champignon als auch den Moderator schwer.

In einer Aussendung stellt Letzterer sein Verhalten nämlich ganz anders dar, als dies besagte Zeugen schildern. Er habe den Vorfall gar nicht „live gesehen“, ist darin zu lesen. Erst durch die Unruhe im Saal und Zwischenrufe sei er aufmerksam geworden, dass etwas vorgefallen war, was genau, sei ihm aber erst nach dem Ende der Moderation geschildert worden. Er habe versucht, die „brodelnde Stimmung im Saal zu beruhigen“ und habe dem Publikum erklärt, dass der Vorfall im Anschluss aufgeklärt werde. Der Moderator sieht sich als „Sündenbock“ für den Eklat. Das sehen die Zeugen anders.

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„Legitime Meinungsäußerung“

Gemeinsam mit dem Veranstalter habe er sich am Ende der Veranstaltung auf der Bühne deutlich vom Vorfall distanziert, behauptet der Moderator weiter. Just diesen Zeitraum aber hat Anwalt Kopeinig mit dem Handy dokumentiert. Zu sehen ist jedoch nur der Veranstalter, der sich deutlich hörbar vom Vorfall distanziert. Der Moderator räumt indes im Hintergrund auf und rollt Kabel zusammen. Von seiner behaupteten Distanzierung ist nichts zu sehen oder zu hören. Der Moderator habe „in einer ausführlichen Rede“ die Geste des Siegers U. „nicht nur gerechtfertigt, sondern auch gutgeheißen“, ist in der vorliegenden Anzeige zu lesen. Auch habe es keine „brodelnde Stimmung“ oder „Zwischenrufe“ gegeben. Im Gegenteil, die Anwesenden seien vom Hitlergruß des Siegers so schockiert gewesen, dass Stille im Saal geherrscht habe. Der einzige Zwischenruf sei von Kopeinig selbst gekommen, „abgesehen davon gab es keinen einzigen Zwischen- oder Buh-Ruf“.

Quelle: http://www.wienerzeitung.at/nachrichten/top_news/930665_Der-Rechtsradler.html?em_cnt=930665

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weitere Links

http://www.heute.at/sport/sportmix/story/Siegerehrung–Radsportler-hob-Arm-zum-Hitlergru–41967291

http://derstandard.at/2000067636613/Radsportler-hob-bei-Siegerehrung-in-OOe-Arm-zum-Hitlergruss

http://www.nachrichten.at/oberoesterreich/Anzeige-nach-Hitlergruss-bei-Sportveranstaltung-am-Mondsee;art4,2732301

https://www.meinbezirk.at/voecklabruck/lokales/mondsee-moderator-wehrt-sich-nach-hitlergruss-eines-radsportlers-d2319499.html?cp=Kurationsbox 

https://www.profil.at/oesterreich/anzeige-hitlergruss-sportveranstaltung-8424015 

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