Eklat beim Burschenbundball (Linz)


„Burschis“ fürchteten sich und verjagten „Infamia“.

01. Februar 2020, 22:45 Uhr

Der Burschenschaft Infamia zu Linz (gegr. 1860) wurde heute Abend der Zutritt zum Burschenbundball in Linz verwehrt. Trotzdem die Burschen im Besitz erworbener Karten und einer Tischreservierung waren, wurden die Burschen der Infamia bereits am Eingang des Palais Kaufmännischer Verein abgewiesen, mit knappen, unzureichenden Begründungen, man berief sich auf ein „Hausrecht“. Einwände, dass wir uns im Sinne burschenschaftlicher Tradition vergnügen wollten, wurden sichtlich nervös abgetan. Wir verwehren uns einerseits gegen diesen Platzverweis der ältesten matriarchalen oberösterreichischen Burschenschaft, andererseits können wir den Genuss nicht verhehlen, der uns überkam, als wir das zitternde, von leichter Panik angesichts einiger aufrechter matriarchaler Burschen befallene Patriarchat auf dem Steinboden des Palais’ betrachteten. Eine Reaktion, die so wenig im Sinne burschenschaftlicher Haltung wie jener der selbstverordneten Grundsätze des Burschenbundballs steht („keine Zutrittsbeschränkungen im Sinne bürgerlicher Freiheit“). Eine Reaktion, die jedenfalls zeigt, wie nah das goldene Matriarchat ist.

Zu guter Letzt bedanken wir uns recht herzlich für die Spende, die uns mit der Rückerstattung der Karten und des Garderobengeldes zugute kam. Wir werden den Betrag im Sinne des goldenen Matriarchats anlegen und sind gleichermaßen betroffen von der wenig überzeugenden kaufmännischen Kompetenz falscher Burschenschafter. Es zeigt sich: Männer sollten nicht mit so schwierigen Aufgaben betraut werden.

Heil Infamia! Auf ins goldene Matriarchat!

Linz, 1.2.2020

Quelle: https://www.facebook.com/infamialinz/photos/a.389252598555514/641986929948745/?type=3&theater

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Die Wiener Burschenschaft Hysteria fordert rechtsextreme Männerbünde heraus

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Und der Alte senft auch dazu. Der extrem verhaltensauffällige pensionierte Bundesheerbedienstete und recht extremer Burschenschafter, über den beim Landesgericht Linz ein wenig schmeichelhaftes Dossier vorliegt, meint aus Sicht seiner recht engen Welt.

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Wolfgang Jung (FPÖ und Burschenshafter Wien)

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In einer OTS-Aussendung vom 28. Jänner 2020, verteidigt das Komitee der Burschenschafter ihr Vorgehen und ihre ewig gestrige Gedankenwelt.  Das Ansehen der Burschenschafter ist halt nicht gerade das beste, gibt es doch wesentlich interessantere Hobbies als sich nur gegenseitig das Gesicht zu zerschmeißen. Die „Burschis“ nennen das halt Freiheitsidee verteidigen.

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Burschenbundball 2020: Stellungnahme des Ballkomitees

Linz (OTS) – Der Linzer Burschenbundball ist einer der wichtigsten Veranstaltungen des freiheitlichen Korporationswesens. Als solcher wird er nunmehr leider bald alljährlich auf eine tagespolitische Ebene gezerrt, die der Tradition und dem Wesen dieses Balles nicht gerecht wird.

Unser jährlicher, festlicher Ball ist eine Veranstaltung im Zeichen von Traditionsbewusstsein, Heimatverbundenheit aber auch Geselligkeit und Fröhlichkeit.

Wir erwarten von jedem Politiker, von jedem Meinungsmacher und von jedem aufrechten Staatsbürger, dass wir und unsere Familien und Freunde unsere Feste genauso ungestört und unbehelligt feiern können, wie jede andere Gesellschaft, Gruppierung oder Verein das auch tun kann.

Diese Erwartungshaltung gilt für Aktionen vor dem Ball, im Umfeld des Balles und auf dem Ball selbst und besteht im Wesentlichen aus drei Punkten:

1. Wer glaubt es sei eine politische Haltung gegen einen Ball zu demonstrieren, dem sei das unbenommen, jedenfalls ist im Vorfeld seitens des Ballkomitees festzuhalten, dass wir körperliche Übergriffe auf Ballbesucher, genau wie in den letzten Jahren auch, auf das Schärfste verurteilen und diese bedingungslos aufzeichnen, anzeigen und vor Gericht bringen werden.

2. Weiters halten wir fest, dass wir uns nicht parteipolitisch benützen lassen. Einen Ball zum politischen Gegner auszurufen, ist perfide und letztlich undemokratisch, weil ein Ball und seine Besucher natürlich weder mit einer Stimme sprechen können noch überhaupt grundsätzlich politisch interessiert sein müssen. Was seit Jahren rund um unseren Ball passiert, ist eine absurde Abstraktion von Politik, bis hin zur Anleitung zur bewussten auch physischen Auseinandersetzung mit vermeintlich politisch Andersdenkenden. Der Grundantrieb der Ablehnung unserer Veranstaltung ist dabei von Nihilismus und einer diffusen Elitenfeindlichkeit mitbestimmt, die unsere Gesellschaft immer mehr durch- und zersetzt. Auch die örtliche Johannes-Kepler-Universität sollte diesen Aspekt in ihrer Meinungsbildung im Umgang mit traditionsreichen, studentischen Veranstaltungen berücksichtigen.

3. Der dritte uns wesentliche Punkt ist der klare Hinweis darauf, dass wir bei einem Ball im Zeichen der bürgerlichen Freiheit keine Zutrittsbeschränkungen aussprechen und exekutieren wollen, wir aber ausdrücklich festhalten, dass all jene Personen unerwünscht sind, die unsere Veranstaltung als „politische Kleinkunstbühne“ missbrauchen und den Ball nur zu dem Zwecke besuchen, weil sie ihn per se desavouieren, oder auch einzelne prominente Ballbesucher mit gemeinsamen Fotos kompromittieren wollen.

Politik hat an diesem Abend nur insoweit etwas verloren, als dass die Vertreter der Korporationen, die diesen Ball ausrichten und auch besuchen, sich in der Tradition der Urheber und Vorkämpfer einer bürgerlichen Freiheitsidee verpflichtet sehen, die Demokratie und Rechtsstaat erst möglich gemacht haben.

Wir wünschen allen Besuchern des Burschenbundballes in Linz eine festliche Ballnacht!

Rückfragen & Kontakt:

Mag. Franz Obermayr
Präsident des Linzer Burschenbundballs
info@burschenbundball.at

Quelle: https://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20200128_OTS0131/burschenbundball-2020-stellungnahme-des-ballkomitees

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#Burschenbundball 2020 #Burschenschafter #Wolfgang Jung

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