Transkription der Rede Elmar Podgorscheks


Was die AfD von der FPÖ lernen kann! Vortrag von Elmar Podgoschek, FPÖ im Thüringer Landtag (2018).

AfD-Landtags-TV

03.05.2018 veröffentlicht

Quelle: https://www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=l17C3ECjdi4

Hier sehen Sie den Vortrag des FPÖ Landesrates Elmar Podgorschek vom Unternehmerempfang der AfD-Fraktion im Thüringer Landtag. Die Rede von Elmar Podgorschek behandelte, wie die FPÖ die Mitte der Gesellschaft erreicht. Außerdem wurde betont was die AfD auf ihrem Weg dahin beachten muss und welche Fehler zu vermeiden sind“, AfD Thüringen.

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Burschenschafter und  Politiker Elmar Podgorschek (FPÖ-OÖ)

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Transkription
(transkribiert von https://www.youtube.com/watch?time_continue=3&v=l17C3ECjdi4)

Die Rede von Elmar Podgorschek ist direkt im Original – inklusive Grammatik und Betonungsfehlern – von Uwe Sailer transkribiert worden. Die Verschriftung wurde mit Zwischentiteln versehen (fett geschrieben), um so eine bessere und leichtere Lesbarkeit zu ermöglichen.  Anmerkungen in eckigen Klammern, verweisen auf Aktionen der Zuhörerschaft,  wie [klatschen] oder [lachen], das mit Unterstrichen im Text versehene „ah“ belegt Nachenkphasen des Redners . Wichtige Abschnitte sind mit Zeitmarker versehen, wie z.B.   „Neutralisierung des öffentlichen rechtlichen Rundfunks [klatschen , 38:15].  Diese Aussage wurde z.B. von Elmar Podgorschek nach 38 Minuten und 15 Sekunden getätigt.  Die Zeitmarker beziehen sich auf den AfD-Clip, der am  03. Mai 2015 auf YouTube online gestellt wurde.  Basic-Sicherungen im wave-Format können vom Originalzeitablauf  leicht abweichen. An welchem Tag die Rede gehalten wurde, konnte bis dato nicht verifiziert werden.  Die Transkription, kann unter Namensanführung des Überträgers frei verwendet werden.

[00:00]

Einleitung

Ja, meine sehr geehrten Damen und Herren,

ich darf mich sehr herzlich bedanken für die Einladung,

Es ist mir eine Ehre hier im Thüringischen Landtag, eine, ja, ich würde fast sagen, Vortrag kann man´s nicht nennen, aber _ ah _ eine Standardanalyse zu geben, wie die politische Situation in Österreich ist und wie es vielleicht möglicherweise auch _ah _ in einigen Jahren in der Bundesrepublik Deutschland sein kann [00:32]. _ Ah _ das Thema meines Vortrages lautet, oder meines Referates _ ah _ „Wie es die FPÖ geschafft hat, sich in der Mitte der Gesellschaft zu positionieren. Möchte aber klar sagen, wir sind keine Partei der Mitte, sondern nur in der Mitte der Gesellschaft. Das bedeutet deshalb, weil sich das politische Koordinatensystem meiner Meinung nach in den letzen zwanzig, dreißig Jahren massiv verschoben hat. [01:00]

Normal denkende Mensch

Vor zwanzig, dreißig Jahren waren Positionen, die wir vertreten, in der Mitte, auch der Politik. Heute sind sie nur mehr in der Mitte der Gesellschaft. Der normal denkende Mensch, denkt immer noch so. Nur die sogenannten Eliten sind maßgebend nach links gerückt. Und _ah _ – ich will jetzt keine Beispiele nennen, weil das immer sehr gefährlich ist, aber gewisse Aussagen, oder gewisse Begriffe, die der political correctness unterworfen sind _ ah _, sind heute rechts, kryptofaschistisch, rassistisch, autoritär, die waren in meiner Jugend noch ganz normale Begriffe. _ Ah _ diese Entwicklung geht auch einher und  wir haben jetzt den Vortrag _ ah _ vorhin wunderbar gehört, auch mit einer Zerstörung der Nationalstaaten einher und, und auch deren ethnischen Zusammensetzung. Was auch immer die Ursachen sind, es wurde heute ja wunderbar _ ah _ analysiert. [02:08]

Vorstellung als Landesrat und Bundesländer

Ich darf mich nur selbst, weil ich vorgestellt wurde als Minister in Österreich. In Österreich heißt das nicht Minister, ich komme aus einem Bundesland, das natürlich wesentlich kleiner ist als Thüringen, wir haben ungefähr 1,5 Millionen Einwohner, aber der gesamte Staat Österreich hat nur in etwa zwei Drittel der Einwohner von  Bayern. Also Wir haben 8 Mio Einwohner, Bayern hat _ ah _  bei 12 Millionen. Wir haben aber neun Bundesländer. Und unsere Bundesländer sind natürlich bestenfalls vergleichbar würde ich sagen mit Saarland von der Größe her, oder Bremen, Hamburg ist ein Staatsstadt. Aber dennoch haben wir autonome Bundesländer, ähnlich vergleichbar mit der Bundesrepublik Deutschland und wir haben auch unterschiedlichste Regierungsformen in unseren Bundesländern [03:06].

Wien  ist Klotz am Bein

Und Österreich wäre eigentlich ein sehr konservatives Land, hätten wir nicht Wien [Lachen im Auditorium ,  03:12 ]. Man darf es nicht vergessen,  in Wien lebt ungefähr ein Fünftel der Bevölkerung. Wien wird rot-grün regiert, ist ein wahrlicher Klotz am Bein, und, und hat _ äh _ einen Schuldenstand der unermesslich ist und das sozialistische Denken dort ist nach wie vor ungebrochen. Es gibt gewisse Politiker, die heute noch glauben, das Geld kommt aus dem Automaten. [03:50]

Parteien in Österreich

Wir haben in Österreich ein ähnliches Parteiensystem, wie in der Bundesrepublik Deutschland gehabt, _ ah _ dass sich über Jahrzehnte hinweg ganz gut etabliert hat. Wir hatten die zwei Blöcke, die sogenannten Konservativen, wobei die _ ah _ Konservativen bei uns nicht konservativ sind, sondern, sie sind nur am Sonntag bei Sonntagsreden konservativ. Wir sagen immer, sie blinken _ ah _ rechts und biegen dann links ab. Und dann haben wir den klassischen Sozialdemokraten, die vergleichbar mit den deutschen Sozialdemokraten sind und in erster Linie sich konzentrierten, wie bereits erwähnt auf Wien [04:31].

FPÖ, FDP und Erich Mende

Und dann gab es eine _ ah _ bürgerlich, liberal, nationale Partei, die entstanden ist vor 60 Jahren, die sogenannte FPÖ, der ich angehöre, die damals vergleichbar war mit der FDP. Wir hatten nur irgendwann dann unterschiedliche Entwicklungen eingenommen. _ Ah _ ich kann mich noch in  meiner Kindheit erinnern, mein Vater der ebenfalls politisch aktiv war, hat immer sein Vorbild den Erich Mende genannt, der den klassisch nationalen, liberalen Flügel vertreten hat. Der ist dann bei der FDP irgendwann einmal verschwunden, hingegen in Österreich hat er sich noch behaupten können, oder hat leben dürfen. [05:17]

Bruch in der FPÖ

Und _ ah _  die FPÖ war nie sehr stark in den Regionen, sondern,  nur in ganz bestimmten Regionen und auf kommunaler Ebene ebenfalls eher schwächer. Durchaus vergleichbar auch glaube ich mit, mit der FDP. Und _ ah _ , es ist aber dann interessanter Weise gelungen _ ah _ , den berühmten Kanzler der zweiten Republik in Österreich Bruno Kreisky, der keine Berührungsängste zu den sogenannten Nationalen gehabt hat. Weil das ist immer ein Wesenszug der Sozialdemokraten, wenn´s darum geht _ ah _ die Macht zu verlieren, dann legen sie sich auch mit dem politischen Gegner ins Bett. Und so war das damals auch. _ Ah _ sie brauchten uns und _ah _ so hat dann Bruno Kreisky, der eigentlich aus einem bürgerlichen Haus stammt, er war aber Sozialdemokrat, aber durchaus auch _ah _ großdeutsch denkenden im bürgerlichen Haus, hat _ ah _ einen Konnex gefunden zu der damaligen FPÖ, das war im Jahr 1983 und da wurde eine erste Regierungs, eine erste Regierung gebildet. Diese Regierung _ ah _ war aber nicht sehr erfolgreich, weil ein Eintrittspreis war, sich vom sogenannten rechten Flügel zu trennen und _ ah _ die Partei _ ah _ zu trimmen in Richtung FDP in eine reine wirtschaftsliberale Partei. Es gab dann 1986 einen massiven Bruch, nämlich die Basis hat nicht mitgespielt und damals kam Jörg Haider auf´s Tapet. [07:03]

Jörg Haider der „Kalte Krieg“, die Grünen und der Herz-Jesu-Marxismus

Jörg Haider entstammt aus einer klassischen nationalen Familie, so wie ich. Ich kannte den Jörg Haider bereits seit meinem elften Lebensjahr. Ich wurde von meinem Vater auf ein Jugendlager geschickt, wo die Parteijugend erzogen wurde, so kann man es durchaus nennen und da lernte ich Jörg Haider kennen und er hat wirklich in der Anfangsphase die FPÖ dann umgewandelt, auch in eine Protestpartei. Weg von dieser nationalliberalen Honoratiorenpartei in eine Protestpartei, wo man das Establishment massiv angegriffen hat. Die Altparteien wie man es bezeichnet hat, oder die Systemparteien, es gibt unterschiedlich Begriffe und leider, oder leider – je nach dem – aufgrund unserer Positionen wurden wir dann – und dieses Schicksal hat ja derzeit auch noch die AfD – ziemlich ausgegrenzt. Rot und Schwarz haben sich in Österreich die Macht aufgeteilt. Man hat Einflusssphären gegenseitig akzeptiert, das ist so wie der _ pfhh _ kalte Krieg seinerzeit gewesen ist. Russland und die USA haben sich ihre Einflusssphären ausgemacht und so ähnlich war es in Österreich. Gewisse Bereiche _ äh _ gehörten den Roten und gewisse Bereiche den Schwarzen. Das hat soweit geführt, dass wir sogar zwei verschiedene Autofahrerklubs haben, einen roten einen Schwarzen, zwei verschiedene Sportverbände, Dachverbände, einen roten, einen schwarzen. Das hat sich durchgezogen, bis in die letzten Phase des gesellschaftlichen Lebens und die, alle anderen Parteien hat man ausgegrenzt, mit Ausnahme der damals im Entstehen begriffenen Grünen. Die waren so das Anhängsel der Roten. Mittlerweile sind sie schon fast mehr Anhängsel der Schwarzen, weil die nächste Generation der Grünen nicht mehr rekrutiert wurde aus den klassischen sozialdemokratischen Bereich, sondern aus den Kindern von Bürgerlichen, sogenannten bürgerlichen Elternhäusern _ ah _ und _ ah _ von marxistischen Trend, marxistischen Bereich haben sich die Grünen gewandelt in einen, ich sage das jetzt ganz bösartig in einen Herz-Jesu-Marxismus [09:21]. Ja und daher, dann waren die Grünen dann akzeptiert, weil sie immer Mehrheitsbringer waren, die Freiheitlichen hat man ausgegrenzt mit der Totschlagkeule, ja wir seien national, wir seien deutschnational, Österreich ist eine eigene Nation – ist ein Thema eines eigenes Vortrages _ ah _ wir haben, wir sind aber auf unserem Bekenntnis geblieben und haben gesagt, wir wollen diesen Staat ändern, so wie es heute die AfD vor hat. Und unsere konsequentes Handeln hat natürlich eines bewirkt, dass die Unzufriedenheit der Bevölkerung sich immer mehr manifestiert hat und gerade unter Jörg Haider wir einen unheimlichen Aufschwung erleben durften. [10:09].

Faschismuskeule NSDAP in der SPÖ, Mitläufer bei der FPÖ, Spaltung der FPÖ

Obwohl, immer wieder dann die sogenannte Faschismuskeule gekommen ist, mit der wir zweifelsohne zu leben haben, aber letzten Endes es _ ah _ bei der Bevölkerung es nicht mehr gegriffen hat. Weil es ist ja unglaubwürdig, ein Bruno Kreisky Sozialdemokrat hat in seinem Kabinett noch fünf ehemalige Mitglieder der NSDAP gehabt, was eine FPÖ in der damaligen Zeit natürlich auch, aber das waren bestenfalls Mitläufer. Und die NSDAP hat so viele Mitglieder gehabt, so viele hat die FPÖ nie in ihrem Leben gehabt. Also irgendwo müssen die ja hingekommen sein und _ ah _  aber Österreich hat sich entwickelt in einen absoluten Parteienstaat. Ein Beispiel: das Bundesland Niederösterreich ist das flächenmäßig größte Bundesland und auch bevölkerungsmäßig. In Niederösterreich hat die ÖVP mehr Parteimitglieder als die CSU in Bayern. Also das Leben ist völlig durchdrungen gewesen. Und so sind wir auf – angetreten dieses System _ ah _ zu , aufzubrechen und Jörg Haider war in der Anfangsphase sehr, sehr erfolgreich [11:27]. Ich weiß nicht, wann ihm diese Idee eingepflanzt wurde, irgendwann einmal hat er _ ah _ sich von den Kernwählern, bzw. von der Basis entfernt. Die Basis hat das mit, hat solange das Projekt erfolgreich war, hat es mit nachvollzogen, und es wurde, die Doktrin wurden dann ausgegeben, es war so im _ ah _ in den neunziger Jahren, es wurden die Doktrin ausgegeben, man muss sich öffnen, man muss die,  sich öffnen und Quereinsteiger hineinnehmen.  Dieses Projekt, wir wissen dass dann bei der, nach der zweiten Regierungsbeteiligung ist massiv in die Binsen gegangen und _ ah _ es ist eigentlich zu verdanken der Treue der kleinen Funktionäre und der Parteibasis, dass dann letzten Endes die Freiheitliche Partei nicht untergegangen ist. Und _ ah _ interessanterweise _ ah _ hat sich das dann so entwickelt, dass dann wir im Jahr 2000 noch einmal in eine Regierung kommen durften mit der ÖVP. Die ÖVP hat aber nur ein Ansinnen, uns zu zerstören. Und geendet hat das dann, ja im Jahre 2005 letzten Endes in eine Parteispaltung, die ich im Nachhinein betrachtet als sehr heilsam sehe, weil _ ah _ sich die Spreu vom Weizen getrennt hat [13:02].

Prozesse und keine FPÖ, Elmar Podgorschek wechselt als Innviertler nach Linz

Es waren in dieser Phase, in dieser zweiten Regierungsbeteiligung im Jahr 2000 sehr viele, sehr viele Opportunisten, Trittbrettfahrer dabei, denen es nur darum gegangen ist, in dieses Vakuum, das die Altparteien hinterlassen haben, nachzustoßen und auch Geschäfte zu machen. [13:21] . Heute haben wir noch Probleme, dass es _ ah _ Prozesse gibt, _ ah _ über mögliche Korruption und die Bevölkerung hat das aber mittlerweile nicht mehr, oder bringt es nicht mehr mit einer FPÖ in Verbindung [13:37]. Und _ ah _  so gesehen war dieser, dieser Spaltungsprozess war, war, war damals, aus damaliger Sicht entsetzlich. Sie müssen sich vorstellen, ich war wohl Parteimitglied, ich habe mich kommunalpolitisch engagiert, war in gewissen Gremien vertreten, aber immer nur hobbymäßig und war 30 Jahre lang und das ist jetzt der Konnex zu ihnen, ich war 30 Jahre lang selbständiger Kaufmann und habe mich in der Wirtschaft engagiert und bin eigentlich durch Zufall dann in die Politik, in die höhere Politik gekommen, als dann alle Parlamentarier in das BZÖ gewechselt sind, das mittlerweile ja Geschichte ist und es ein riesengroßes Vakuum gegeben hat in Österreich, wir haben auf einmal keine Führungsschicht mehr gehabt und mein Vorgänger, der Landesparteiobmann in OÖ war, dessen Mandat ich dann auch _ ah _ im Parlament übernehmen durfte, hat zu mir dann im Herbst 2005 gesagt, so und jetzt hast du deine Pflicht zu erfüllen.  Und _ ah _ ich habe damals noch gesagt, wie soll ich die Pflicht erfüllen, ich habe einen Betrieb und beides geht nicht und da hat er gesagt, du wirst das schon irgendwie machen. Es ist mir dann letzten Endes wirklich gelungen, dass  so zu organisieren, dass ich das machen durfte und konnte, und bin dann seit 2009 ins Parlament gekommen war in erster Linie in der Wirtschaftspolitik tätig, war Finanzsprecher, dann Budgetsprecher, war einer von drei stellvertretenden Klubobmannstellvertreter in Wien im Parlament von Heinz Christian Strache und dacht mir eigentlich, ich würde mein Ausgedinge im Parlament verbringen. Dem kam es leider etwas anders. Im Jahre 2015 hat mein Bundesland gewählt und wir erreichten auf Anhieb 30% und damit drei, und wir hatten in Österreich, muss man sagen in meinem Bundesland hat man ein sogenanntes Konzentrationsmodell, ähnlich wie sie in der Schweiz ist – jede Partei ist automatisch kraft ihrer Stärke in der Regierung vertreten, und haben dann auf Anhieb drei Landesräte wie man bei uns sagt, bei ihnen Minister, _ ah _ errungen. Und in meinem Wahlkreis wurden wir stärkste Partei mit 38% und _ ah _ mein Landeshauptmann-Stellvertreter – stellvertretender Ministerpräsident hat dann mich angerufen und hat dann gesagt, du ich muss einen Innviertler, ich komme aus dem Wahlkreis Innviertel, das Land wird ja vielleicht ein Begriff sein, das ist das Grenzland zu Niederbayern. Wir sind ja erst seit gut seit 200 Jahren bei Österreich und im letzen Jahrhundert hat noch ein berühmter Heimatdichter gesagt, „Lieber bayerisch sterben, als österreichisch verderben“ [Gelächter im  Auditorium , 16:31] _ ah _ und dieser Wahlkreis, ja, ich muss einen Innviertler in die Landesregierung entsenden, du musst nach Linz und so habe ich meine Zelte in Wien abbrechen dürfen, müssen und bin heute in der OÖ-Landesregierung. [16:47]

Opposition oder doch Regierungsarbeit

Es wurde schon bereits gesagt, mein Zuständigkeitsbereich, aber das ist jetzt nicht das Wesentliche. Das heißt wir sind mit wesentlichen Funktionen jetzt ausgestattet und können auch aktiv Politik machen. Aktive Politik heißt nicht nur jetzt kritisieren, ich habe beides erlebt im Parlament als Oppositionspolitiker, war unter anderem auch Fraktionsführer im sogenannten Hypo-Untersuchungsausschuss – (ah) da ist es darum gegangen um die sogenannten Verfehlungen _ ah _ der Hypo-Alpe-Adria Bank, die ja auch _ ah _ – ah _  das Bayerische Landesbank sehr stark betroffen hat, das ja sehr viel Geld gekostet hat, aber auch das wäre ein eigener Vortrag wert und bin – ja – in einen völlig anderen Bereich gekommen. Eines habe ich auch selbst lernen müssen, den Unterschied zwischen Opposition und Regierungsarbeit. Und _ ah _ in der Opposition ist es natürlich wesentlich einfacher, aber es ist Regieren auch nicht so schwer, wenn man gewisse, wenn man gewisse Grundregeln einhält, nämlich und das auch weitergibt. Man kann nicht, man kann nicht alles zu 100% durchsetzen, es sind Kompromisse nötig. Und _ äh _ ein berühmter Staatsmann hat einmal gesagt, Politik ist die Kunst des Machbaren. Und genau so ist es [18:18].

Traue keinem Schwarzen

Wir haben sechzig, siebzig Prozent unseres Parteiprogrammes durchaus umsetzen können, oder können das umsetzen, der Rest bedeutet Kompromiss, der Rest bedeutet einfach auch ein gewisses Maß zurückstecken. Das ist nicht einfach, das bedeutet auch, dass die eigenen Anhänger unter Umständen dort und da enttäuscht sind. Und diesen, jetzt sage ich das auf Neudeutsch „turn arround“, den müssen wir schaffen. Das ist auf Landesebene leichter, wie auf Bundesebene, weil mittlerweile sind wir ja auch auf Bundesebene in der Regierungsfunktion, Kanzler Kurz hat ja Heinz Christian Strache zum Vizekanzler gemacht. Das heißt nicht, diese Zusammenarbeit mit schwarz ist jetzt eine Liebesheirat, ich sage das immer, das ist eine Vernunftehe, wenn man es als Ehe bezeichnen will, aber traue keinem Schwarzen. [Gelächter im Auditorium , klatschen , 19:18]

68er Generation

Und wir haben natürlich große Widerstände – ich schaue schon auf die Zeit – wir haben große Widerstände zu überwinden. Weil man darf eines nicht vergessen, ich habe anfangs gesagt, das Koordinatensystem hat sich nach links verschoben und _ ah _ , die sogenannte 68Generation, die ja nicht nur in Deutschland tätig war, die waren in Österreich gleichermaßen tätig [19:53].

Links gepolte Institutionen, latenter Kommunismus , deutscher Justizminister

Wir haben heute eine völlig links gepolte Justiz, wir haben eine Medienlandschaft, die jenseits von links schon ist mittlerweile, _ ah _  wir haben eine [Podgorschek stottert..] in Österreich darf ich das so sagen, eine Kirche, in der Bundesrepublik gibt es ja Kirchen, aber wir haben eine Kirche, die ebenfalls schon eine derartigen Linksdrall hat, _ ah _  dass ich ja _ ah _  ja, manchmal schon Bauchweh bekomme und wir haben auch eine Unterwanderung oder einen Paradigmenwechsel in der Wissenschaft [20:35]. Und gegen diesen Machtblock auf der anderen Seite heißt es jetzt anzukämpfen. [klatschen – 20:46] . Ich stelle ja die These auf, es ist das von mir hier ja sehr vermessen, aber, ich sage 1989 ist wohl die Berliner Mauer gefallen und der Kommunismus als Wirtschaftssystem untergegangen, aber in den Köpfen der meisten Menschen ist er noch immer latent. [klatschen , 21:10]. Und erlauben sie mir einen kurzen Schwenk in die Bundesdeutsche Politik _ ah_ mhhh _ ich habe das nur so am Rande beobachtet, der ehemalige Justizminister und jetzige Außenminister der Bundesrepublik Deutschland, da habe ich immer das Gefühl, der ist ein, der kommt irgendwo, bei uns sind das die roten Falken, oder wie hat das in der DDR geheißen, die _ ah _  Pioniere, Jungpioniere so irgendwie, so schaut er auch aus. [Gelächter im Auditorium – klatschen , 21:45]

Polizei und Heer sind noch normal

Das einzige, die einzige Institutionen in Österreich, die noch nicht so umgedreht sind, ist eigentlich die Exekutive und das österreichische Bundesheer, also alle Sicherheitsorgane und nachdem ich durch Zufall auch zuständige bin für das gesamte Feuerwehrwesen, das ist bei uns in Österreich sehr ausgeprägt, man muss sich vorstellen, fast 10% der Bevölkerung sind irgendwo Mitglied bei einer Feuerwehr und das ist ein unheimlicher Machtapparat, also im positiven Sinne natürlich, dort herrscht noch eine vernünftige Welt. Dort hat sich noch ein normales Denken erhalten und die Exekutive in den oberen Ebenen sind natürlich politisch umgedreht, das ist ganz klar, ob sie in den Zeitungen verfolgt haben, wir haben ja auch jetzt eine Affäre, sogenannte BVT-Affäre , BVT ist der Verfassungsschutz _ ah _ ,  der eine eigene Zelle gebildet hat, die derzeit, so hoffe ich ausgetrocknet wird [22:55]. Aber alle Polizisten, die auf der Straße gehen und die jetzt tag-täglich konfrontiert sind mit all diesen Problemen, die bei uns nicht anders sind, wie hier in der Bundesrepublik, die sind noch normal. Die denken normal und sind froh wenn sie Politiker, wenn sie mit Politikern sprechen können, die ihnen zuhören. Das ist jetzt die tragende Säule und ähnlich ist es beim Bundesheer. Nicht umsonst hat meine Partei jeweils bei diesen Personalvertretungswahlen dort, massive Zuwächse bekommen [23:27].

Bankrotte FPÖ, FPÖ-eigenen Medien und facebook

Das ist einmal die Ausgangsposition, ich mein, ich könnte noch sehr viel über die österreichischen Zustände sagen, aber in Anbetracht der fortgeschrittenen Zeit möchte ich jetzt nur, eine paar, für mich Thesen aufstellen. _ Ah _ was sind für mich die Erkenntnisse nach der Parteispaltung und Wiederaufbau. Ich glaube es ist auch gerade für eine im Wachsen begriffene AfD sehr wichtig. Den Aufstieg der FPÖ nach 2005, das habe ich vergessen zu sagen, wir waren 2005 bankrott, nach innen, nicht nach außen, aber wir waren fertig, finanziell am Ende. Man muss sich vorstellen, keine Bank in Österreich hat uns mehr einen Kredit gegeben. Aber wir waren und ich war ab 2005 im Bundesparteivorstand und wir haben gesagt, wir haben nur eine Chance, wenn wir eigene Kommunikationsschienen aufbauen. Mit den herkömmlichen Medien ist kein Staat zu machen. Wir haben ein eigenes TV gegründet, das sogenannte FPÖ-TV, das gesendet wird über das Internet mit sehr massiven Zuwachszahlen. Unser Vizekanzler, man kann jetzt über facebook denken was man will, ich sage immer, das ist Stasi auf freiwilliger Basis [Gelächter im Auditorium , klatschen , 24:29], aber wenn sie so ein kleines Land wie Österreich hernehmen, unser Bundesparteiobmann hat eine, Freunde kann ich das nicht nennen,  wie sagt man da follower oder likes oder so, von 775.000 Personen und das bei einem Land von 8 Millionen Einwohnern. Damit kann er unmittelbar mit der Bevölkerung kommunizieren. Und jetzt wissen sie auch, warum facebook von gewissen Kreisen so angegriffen wird. [klatschen , 25:33].

 1. These: Internet, Zensur, Bierzeltpolitik und der Draht zum Volk.

Ich bin nur sehr zuversichtlich, weil ich stelle die Behauptung auf, _ ah _ selbst in China lässt sich das nicht mehr unterdrücken und das Internet kann man nicht so zensurieren, dass es nicht an die Bevölkerung weitergegeben wird. Dieser Kampf ist von den etablierten Mächten bereits verloren. Und da kann ein Heiko Maas noch so „hiniche“ Gesetze in Deutschland machen, was er will, es ist ein verlorener Kampf und da können sie vom Hass im Netz und und. Wir haben auch einen Verhetzungsparagrafen. Ich muss sehr aufpassen, wenn ich das in einer qualifizierten Mehrheit gewisse Aussagen tätige, dann bin ich sofort, _ ah _ dann werde ich angeklagt. Und wir haben in Österreich fast noch strengere Gesetze als in Deutschland. Aber es lässt sich nicht unterdrücken, dann gibt es halt diese ganzen _ ah _ , von twitter, Instagramm. Twitter ist jetzt natürlich sehr stark in Verruf, jetzt durch den amerikanischen Präsidenten, aber man kann ja auch durchaus _ ah _  positive oder intelligente Meldungen zwitschern, _ ah _  Instagram, aber auch und das ist die zweite Ebene, raus zum Volk, raus zu den Stammtischen und wenn man uns noch so oft vorwirft, dass wir nur Bierzeltpolitik machen, auch Bierzeltpolitik. Dies Bevölkerung erwartet sich, dass die Politiker zum Greifen nahe sind [ klatschen , 27:02]. Es ist mühsam, ich weiß dass aus eigener Erfahrung, es ist teilweise mühsam. Es ist ein dornenreicher Weg und _ ah _ bin auch Obmann einer Bezirksgruppe und habe jede Woche an einem _ ah _  Ortsparteitag, wie wir das nennen. Und da sind oft nur 15 – 20 – 25 Personen anwesend. Dennoch ich mache mir die Mühe, dass ich mit den Funktionären spreche und mir ihre Sorgen und Nöte anhöre. Ein. das wichtigste ist das, dass die Politik auch wenn sie in Regierungsverantwortung ist, nicht den Kontakt zur Basis verliert. Ganz ein wesentlicher Zustand. [klatschen , 27:47].

2. These: Keinen Streit und Hader

Zweite These: Keinen Streit und Hader. Der Wähler oder die Wählerin, um das zu gendern [lacht], wählen keine Partei, die nach außen uneins auftritt. Und ich glaube, als Beobachter habe ich gesehen, in dem Moment, wo die AfD nach außen zu streiten beginnt, zu diskutieren beginnt, hat es sofort einen Knick gegeben. Man kann unterschiedlicher Meinung sein und für mich ist, ich habe das, _ ah _ , ich sage das immer vor unseren Funktionären, man muss eine Partei auch wie einen Flieger sehen, wie einen Flieger, ein Flugzeug. Ein Flugzeug braucht zwei Flügeln, um ordentlich fliegen zu können.  Und so ist es auch mit einer Partei. Es  braucht beide Flügeln, einen liberaleren, wirtschaftsaffineren Flügel und vielleicht auch einen patriotischeren, konservativen Flügel. Und beide müssen sich ergänzen und können auch, wenn sie vernünftig sind, miteinander gut arbeiten. [klatschen , 29:05]

3. These: Keine Quereinsteiger, keine Trittbrettfahrer

Dritte, ist natürlich sehr schwierig, wenn man neue gründet wurde. Wir haben nach dem, nach der Parteispaltung ein großes Vakuum gehabt und Funktionäre für Landtagsmandate, Bundes- Bundestag sag ich schon , Nationalratsmandate heißt es bei uns, gesucht und wir haben im Bundesparteivorstand einen Beschluss gefasst. Wir waren auch kommunaler Ebene schon noch relativ gut vertreten. Und wir haben gesagt, die Auswahl der Kandidaten ist entscheidend nach Zuverlässigkeit und auch nach ethischen Grundsätzen. Keine Quereinsteiger, Quereinsteiger bestenfalls aus der Gesinnungsgemeinschaft, aber keine Quereinsteiger, die jetzt _ ah _ nur das schnelle Geld machen wollen und keine Trittbrettfahrer. Und was noch für uns eine Bedingung war, es musste ein Kandidat für ein Landtagsmandat mindestens eine Periode vorher in einem Gemeinderat gesessen sein. [klatschen , 30:20].  Aus zweierlei Gründen: erstens mal ist Gemeindepolitik, Demokratie auf unterster Ebene, der direkte Kontakt zu der Bevölkerung und vor allem man lernt den politischen Mitbewerber kennen und lernt kennen, wie sie ticken. Ein Mandatar, ich weiß, ich theoretisiere, es ist, weil bei einer Partei wie die AfP so in Aufschwung ist schwer, dass man vorher schon in einem Gemeinderat war, aber ich denke nur als Ratschlag für die Zukunft, weil, wer nicht die Tretmühle , ja , der Parteiarbeit miterlebt hat, kann auch mit einer Partei nicht miterleben. Und mir ist es heute noch nicht zu blöd, wenn wir Wahlkampf haben, dass ich auch einmal den Kleisterkübel in die Hand nehme und gemeinsam mit meinen Kameradinnen und Kameraden plakatieren gehe. [klatschen , 31:39].

4. These: Der Narrensaum und die FPÖ ist kein Geschichtsverein

Viertens, vielleicht etwas von _ ah _ , ja, _ ah _ , umstritten würde ich gar nicht sagen, aber man braucht auch eine klare Abgrenzung zum sogenannten Narrensaum. _ Ah _ , der politische Mitbewerb versucht uns natürlich ständig in das rechte Eck zu stellen, uns zu kriminalisieren, wir haben in Österreich sehr strenge Gesetze und das sage ich als durchaus als sehr gestandener tief in unserer Gesinnungsgemeinschaft verwurzelter Mensch, aber wir sind kein Geschichtsverein. Wir haben die Zukunft zu bewältigen und nicht die Vergangenheit [klatschen , 32:18]. Ich unterhalte mich gerne im Freundeskreis über manche Ereignisse in der Vergangenheit, wenn ich jetzt denke, z.B. die Vergangenheit, _ ah _ dass man Sadam Hussein stürzen musste, oder wollte, weil er _ ah _ angeblich Chemiewaffen gehabt hat, ich habe das so Déjà-vus in den letzten Tagen bekommen. Man kann sich auch über diese Vergangenheit durchaus interessant unterhalten [klatschen , 32:41]

5. These: Keine Trittbrettfahrer und die Korruption

Ich habe es schon erwähnt, aber, ich habe da vorgegriffen, also der fünfte Punkt ist bei mir, die Vermeidung von Trittbrettfahrern, Opportunisten und es muss einfach ein moralischer Grundkonsens vorhanden sein. _ Ah _ moralischer Grundkonsens deshalb, weil der politische Mitbewerber und vor allem die Medien besonders auf unsere Funktionäre achten, ob sie korrupt sind, oder ob sie anfällig sind für Korruption. Und wir haben den Maßstab für uns zu setzen, besser zu sein, als die anderen [klatschen , 33:22].

6. These: Immunisierung

Sechster Punkt, der sehr wichtig erscheint, weil _ ah _  durch das ständige Trommelfeuer der Medien, brauchen wir eine Immunisierung der Funktionäre gegen Angriffe, durch diese Medien. Da bedarf es vertrauensbildender Maßnahmen, ich habe anfangs gesagt, viel Kontakt zur Basis, das ist entscheidend. Dass da kein Konflikt entsteht, oder keine Mauer dazwischen entsteht. Und _ ah _ derzeit sind wir in der glücklichen Lage, dass unsere Funktionäre, obwohl wir tagtäglich, mein, auch ich als Person, ich könnte ihnen Geschichten erzählen, was ich schon alles verbrochen habe, aber, nach wie vor stehen die Funktionäre zu uns, weil sie sehen, dass wir für sie auch den Kopf, im wahrsten Sinne des Wortes hinhalten. Und dieses gegenseitige Vertrauen, das gehört ausgebaut. [34:31]

7. These: Wir, die FPÖ stehen in der bürgerlichen Mitte

Und ein Letztes, das habe ich auch schon angedeutet, man muss der Bevölkerung die Erkenntnis vermitteln, _ ah _  dass wir in der bürgerlichen Mitte stehen.  Wir denken normal, nicht die anderen [klatschen , 34:52]. Und das kann man nicht oft genug behaupten. Manchmal kann man es ein bisschen übertreiben, dass man über den einen oder anderen unkorrekte Aussage trifft, um ein bisschen wach zu rütteln, aber man darf sich nicht von den Medien vor sich hertreiben lassen und in einer political correctness auftreten, _ ah _ wie es von vielen gewünscht ist und  _ ah _ _  das hängt natürlich auch vom Verantwortungsgefühl eines jeden Politikers ab, wie weit, dass er gehen kann. Ich provoziere manchmal ganz gerne, um dann wieder, ja ,  einen Stein aus dieser Mauer herauszubrechen. Das ist der Sinn und Zweck unserer Inhalte [35:42].

Wie setzt die FPÖ die Politik jetzt um und warum Zurückweichen Schwäche ist

Gut, ich darf dann zu meinen Schlussworten kommen, es ist wirklich schon sehr spät _ ah _ wie setzen wir die Politik jetzt um? Erstens einmal habe ich gesagt, wir wollen nach wie vor anders wie anderen sein, wir wollen eine Alternative sein, auch wenn wir nicht so heißen, _ ah _ ich habe bereits anfangs gesagt, wir kennen den Unterschied zwischen Opposition und Regierungsarbeit, das muss man einfach zur Kenntnis nehmen und vermitteln. Man ist zu Kompromissen gezwungen. Das ist die schwierigste Aufgabe, weil man jahrelang immer nur das Establishment bekämpft und dann ist man vermeintlich auch ein Teil davon [36:24]. Man darf bei schweren Angriffen nicht die Nerven verlieren. Ich spreche das ganz bewusst, ob sie das verfolgt haben in den Medien. Es ist Anfang Jänner ein, ein Liederbuch aufgetaucht, das mittlerweile eine, ja, erwiesener Maßen, ganz wo anders war und, und schon längst nicht mehr in Gebrauch war und dennoch wurden wir in einer Situation erwischt, als wir in der Bundespolitik gerade die Ministerien besetzten mussten, ein Vakuum entstanden ist _ah_ ein Militär würde sagen, wir sind genau da getroffen worden als wir _eh – ah _ in der Bewegung zum Verfügungsraum waren. [37:07] Und da hat meine Partei nicht unbedingt professionell reagiert. Diese Erkenntnis muss man einfach gewinnen. Und ich sage das ganz, das jetzt wirklich nur rein strategisch, jedes Zurückweichen bedeutet, dass der Gegner das Gefühl hat, er kann uns aus dem Sattel heben [klatschen – 37:32].

Politischer Mitbewerber will nur vernichten

Es ist natürlich teilweise sehr schwierig, es ist sehr schwierig, weil wenn Unrecht geschehen ist, kann man nicht Unrecht verteidigen, das ist mir ganz klar, aber der politische Mitbewerb, dem geht es ja nicht um eine moralische Instanz, oder den geht es nicht so, der uns bekehrt, sondern dem geht es nur um die Vernichtung. Des muss man sich immer bewusst sein [37:58].

ORF muss neutralisiert werden, Oppositionsrotfunk (ORF)

Ein zweites, was wir aus meiner Sicht unbedingt durchführen müssen, wir sind mitten darunter, ist eine Neutralisierung des öffentlichen rechtlichen Rundfunks [klatschen , 38:15]. Ich sage auch, auch auf die Gefahr hin, dass uns eine sogenannte „Orbanisierung“ vorgeworfen wird. Das müssen wir durchziehen. Ich sage nicht eine Umkehr, ich bin Demokrat, dass ich sage, alle Meinungen sollen im öffentlichen rechtlichen Rundfunk Platz haben. Aber derzeit, ich habe das heute schon _ ah _ gesagt, die, mich erinnert die Nachrichtensendung des Österreichischen Rundfunks teilweise an die aktuelle Kamera. [Lachen im Auditorium ,  38:54]. Und das ist jetzt nicht übertrieben. Man muss den Österreichischen Rundfunk, mittlerweile heißt der Österreichische aber abgekürzt ORF, also das „Ö“ wurde ja weggenommen _ ah _ aus einem ganz einfachen Grund, weil mittlerweile ist er ja Oppositionsrundfunk [39:14]. Also es ist ein reiner Rot-, oder Oppositionsrotfunk, ja in dem Fall.[Ansatz zum Klatschen, 39:23].

„Schicki-Micki-Szene“ und die Schallmeienrufe

Auch für mich sehr wichtig, bin kein verzopfter Mensch, im Gegenteil, eines meiner liebsten Hobbies ist reisen und die Welt anzusehen, aber man darf sich von der sogenannten „Schicki-Micki-Szene“ nicht beeindrucken lassen. [klatschen , leichter Schnarcher 39:42] . Ein weiterer Punkt, die Schallmeienrufe des politischen Mitbewerbs, darf man sich nicht verlocken lassen. Gerade, wenn man in einer Koalition ist, dann hört man vom Partner, ach mit euch ist es so gut zusammenarbeiten, ihr seid so konstruktiv und hättet ihr nicht euren bösen Parteiobmann, oder hättet ihr jenen _ ah _  Abgeordnete nicht oder hättet ihr diesen Abgeordneten nicht, mit euch könnte man so gut zusammenarbeiten, ihr seid so konstruktiv. In dem Moment, wo ich das höre, stellt es mir schon die Nackenhaare auf [40:25]. Und da bedarf es einer Geschlossenheit innerhalb der Partei [klatschen , 40:33]. Jeder von uns hört vom politischen Mitbewerber auch ganz gern einmal Lob, wer nicht, aber immer daran denken, wir sind für unsere eigenen Leute da und nicht für die. [klatschen , 40:50].

Wir wollen nicht wie die anderen sein, Grüne, Jakobiner und die Guillotine

Und dann, wenn man in der Politik tätig ist, gerechte Sachpolitik. Wir wollen nicht die anderen kopieren, oder wie die anderen sein. Und wenn zu mir ein Grüner kommt und hat ein berechtigtes Anliegen, dann unterstütze ich das. Und, auf lange Sicht ist es der bessere Weg. Und, auch wenn die Grünen, ich sage immer, die Grünen sind die Nachkommen, ein kleiner Seitenhieb brauche ich einfach, weil wir haben in letzter Zeit so wunderschöne Erlebnisse gehabt in Österreich, die Grünen sind aus dem Parlament geflogen, [lachen , klatschen , 41:38] _ ah _ . In Oberösterreich, in Oberösterreich haben wir mehr Mandate, als Grün und Rot zusammen, es sind wunderschöne Verhältnisse. Aber die Grünen sind für mich die würdigen Nachfolger der Jakobiner. Und wenn sie könnten, dann würden sie uns alle an die Guillotine schicken [klatschen , 42:01].

Wir müsse die 68er kopieren

Und ein letzter Punkt, der bei Ihnen wahrscheinlich noch nicht so weit zum Tragen kommt, aber bei uns jetzt, wir müssen die 68 kopieren. Jetzt stellen sie sich die Frage, sollen wir jetzt auch so verrückt werden und, und unsere moralischen Grundsätze über Bord werfen? Nein, in einem haben sie Recht, wir müssen den Marsch durch die Institutionen antreten. Und wir haben jetzt, bei der Übernahme der Bundesregierung, beinhart alle Aufsichtsräte und teilweise, wo es möglich war, die Geschäftsführer der staatlichen und halbstaatlichen Betriebe ausgetauscht. [klatschen , 42:43]. Und wenn der Vorwurf kommt, ihr färbt um, dann sage ich ja. Man kann nur das umfärben, was bereits eingefärbt war [klatschen , lachen , 42:59].

Elmar Podgorschek steht AfD mit Rat und Tat zur Verfügung und warnt vor V-Männern

Ja, meine sehr geehrten Damen und Herren, es liegt jetzt an der AfD selbst, bin jetzt keiner der jetzt großartige Ratschläge erteilt, sondern ich kann nur meine Erfahrungen nach vielen Jahren Politik weitergeben. Es muss jede Partei für sich selbst wissen. Ich kann nur das Angebot geben und die Hand ausstrecken, wenn sie Rat und Tat brauchen, wenn sie auch in zukünftigen Wahlkämpfen einmal eine Unterstützung brauchen, biete ich mich sehr gerne an [klatschen , 43:39] und vieleicht ein letzten Punkt, der vielleicht fast der schwierigste Punkt ist, der aus der Beobachtung von Österreich aus _ ah _ getroffen wird. Wir haben in Österreich Gott sei Dank dieses System nicht, aber schauen sie darauf, dass sie nicht von V-Männern unterwandert werden [klatschen , 44:08]. Wir haben in Österreich dieses System nicht, aber ich beobachte das immer wieder, wenn eine Partei rechts der Mitte im Entstehen ist, dann wird sie frühzeitig zerstört, indem irgendwelche Verrückte _ ah _ das Sagen übernehmen, Verrückte, oder wie auch immer [lacht] und dann stellt sich heraus, es waren V-Männer. Und das müssen sie überwinden, es ist nur schwierig, es darf nicht soweit kommen, dass sie jeder jeden dann verdächtigt. Das wäre ganz fatal. Ein gewisser, ein gewisses Grundvertrauen und Grundkonsens muss vorhanden sein. Aber, Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, [lacht] sage ich [klatschen , 44:57]

Elmar Podgorschek wünscht der AfD viel Erfolg für die Zukunft

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen bei den kommenden Wahlgängen viel Erfolg und ich wünsche Ihnen, haben sie Geduld, Politik ist auch eine Frage der Geduld. Man kann nicht alles in einem Jahr erledigen. Bauen sie die Partei so auf, von unten nach oben, dann bin ich fest davon überzeugt, dass die AfD einmal auf uns Österreich runterschauen wird [klatschen , 45:24].

[45:26] Björn Höcke tritt auf und stellt eine Frage an Elmar Podgorschek

.. Ja, herzlichen Dank für die Lehrstunde. Das was ihr in 60 Jahren aufgebaut habt, das müssen wir im Zeitraffertempo hinkriegen. Das ist jedenfalls das Gefühl, das wir haben, bei aller politischen Gelassenheit, die man  sicherlich auch leben muss, weil man sonst auch als einzelner, körperlich das ganze nicht durchsteht, erkennen wir natürlich, dass die Lage heute im Jahr 2018 eine andere ist, als im Jahr 1955 glaube ich habt ihr euch gegründet , 1955 ja, _ ähm _ man hat immer das Gefühl, die Zeit zerrinnt uns zwischen den Fingern. Deswegen fahren wir in Thüringen auch ein, einen Ansatz, den wir Bewegungsansatz nennen, das heißt wir erkennen den Parlamentarismus, natürlich pflegen wir ihn als bürgerliche Kraft, wir sind ja durch und durch bürgerlich, aber wir wissen dass wir die Menschen das, gerade weil wir die Medien gegen uns haben, auch auf den Plätzen und Straßen aufklären müssen, über Demonstration, über Bürgerdialog-Veranstaltung. Und das wäre vielleicht noch eine Frage, die ich habe, an den politikerfahrenen und lebenserfahrenen Parteimann. Wir diskutieren in der Partei im Augenblick auch so die Möglichkeit einer Regierungsbeteiligung und wir sind der festen Überzeugung, dass weil die Gefahren bestehen zerrieben zu werden, wir haben es mit ausgewieften politischen Kräften zu tun, die das Taktieren und Finafieren seit Jahrzehnten wirklich in die , wie die Muttermilch aufgesogen haben, _ äh _ wir sind Greenhorns, politische Greenhorns, auch die Funktionärseletie in Anführungszeichen, sind weiterhin politische Greenhorns und wie siehst du das in der Lage jetzt hier in Deutschland, wir diskutieren manchmal über Juniorpartnerschaft, Seniorpartnerschaft. Wir sagen, wir Thüringer grundsätzlich, ich rede jetzt mal für diesen Landesverband, wo ich denke, dass ich einen Überblick habe, _ äh _, dass wir in eine Regierung nur gehen, wenn wir das Sagen als Seniorpartner haben, oder siehst du für unsere junge Partei eine andere Möglichkeit, das würde mich vielleicht noch interessieren  [47:23].

[47:26] Elmar Podgorschek antwortet auf die Frage

Ja da ist es sehr schwer einen Ratschlag zu erteilen. Ich sage mal grundsätzlich, eine politische Partei tritt an, um das System zu verändern, oder etwas besser zu machen. Und da bedarf es einer Lagebeurteilung, ob es manchmal besser in der Oppositionsposition ist, oder in der Regierung. Natürlich wäre es besser als Seniorpartner. Wir sind jetzt in der Bundesregierung als Juniorpartner, aber auf Augenhöhe und wir haben uns diese Entscheidung nicht leicht gemacht, aber dennoch war es für uns so wichtig, weil es ist aus meiner Sicht, der Vortrag vor mir hat es ja ganz klar deutlich zu Tage gebracht. Durch die Migrationskrise, aber nicht nur, auch die Wirtschaftskrise _ ah _ ist es dringend nötig, dass wir einen Paradigmenwechsel in der Gesellschaftspolitik einleiten, und daher haben wir gesagt, wir gehen in eine Regierungsverantwortung. Es muss jede Landespartei und jede Organisation für sich selbst entscheiden, schafft sie´s, dass diesen Sprung _ ah _ schafft, oder nicht. Und dieses Lehrgeld, hat letzten Endes immer  jede Organisation selbst zu zahlen. Es wird auch zu zahlen sein, da bin ich fest davon überzeugt. Eine, die Frage ist, wie schnell die Dynamik ist, wie schnell die AfD auch unter Umständen stärkste Partei werden kann. Es ist uns in Österreich, den einen oder anderen Bundesland möglich gewesen. Nur ich sage ganz offen und ehrlich, der Präsidentschaftswahlkampf in Österreich hat mir gezeigt, wenn es darum geht die Macht abzugeben, dann helfen von den Linkskatholiken, wie es in Österreich ist, wir haben wenig Protestanten aber Linkskatholiken bis zu den Kommunisten und alle was dazwischen ist, alle zusammen, um es zu verhindern. Und unser Norbert Hofer hat es knapp nicht geschafft. Aber man hat einen Alt-68er Professor, zum Bundespräsidenten gewählt, ich darf über meinen Staatsoberhaupt jetzt nicht schimpfen, aber ich habe ihn nicht gewählt, ja aber der war jahrelang Parteiobmann der Grünen und er ist im Finanzausschuss neben mir gesessen. Ich kenne ihn persönlich, durchaus ein netter älterer Herr, aber in die Wolle gefärbter Linker [klatschen , 50:07].  Und die bürgerliche ÖVP, ihre CDU,  hat fast alle Funktionäre eine Wahlempfehlung für ihn abgegeben, um zu verhindern, dass wiederum ein bürgerlicher Kandidat wie Norbert Hofer, der eher, ich würde nicht sagen den gemäßigten Flügel, aber der in seinem ganzen Auftreten, ein sehr gemäßigter Mensch ist, um ihn zu verhindern. Und das fürchte ich auch bei der AfD. Es wird alles daran gesetzt werden und man sieht ja, die AfD wird ja ausgegrenzt. Und solange die AfD so ausgegrenzt wird, wird wahrscheinlich eine Regierungsbeteiligung nicht möglich sein. [50:49].

Aber umgekehrt, man muss nach der Bevölkerung gegenüber signalisiert, dass man verändern will, weil irgendwann kann man sich in der Opposition auch tot laufen. Diese Gefahr ist auch gegeben. Dann sagt irgendwann einmal der Wähler, warum wähle ich euch, wenn ihr eh nichts ändern könnt. Und diese Gefahr ist gegeben.

Aber einen Ratschlag kann ich dir jetzt nicht geben [lacht], das muss man wirklich individuell entscheiden, aber wenn es soweit ist, kannst du mich anrufen. [klatschen , 51:20]

[51:20]

Ende

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